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KOMMENDER GEGNER IM PORTRÄT Verfolgerduell: FCM II zu Gast bei formstarken Erfurtern

Nach zwei Siegen in Folge ist der 1. FC Magdeburg II am Sonntag bei Rot-Weiß Erfurt gefordert. Die Thüringer haben eine junge Mannschaft und viel Rückenwind.

Von Marcel Fritze 31.08.2025, 08:56
Das sportliche Gestalten bei Erfurt ist Familiensache: Fabian und Vater Franz Gerber agieren in Schlüsselpositionen.
Das sportliche Gestalten bei Erfurt ist Familiensache: Fabian und Vater Franz Gerber agieren in Schlüsselpositionen. (Foto: Imago/Bild 13)

Magdeburg/DUR - Gerade einmal zehn Jahre ist es her, da standen sich der 1. FC Magdeburg und RW Erfurt im Eröffnungsspiel der 3. Liga gegenüber. Der FCM war gerade aus der Regionalliga aufgestiegen und besiegte RWE durch ein spätes Tor von Lars Fuchs mit 2:1.

Seitdem ist viel passiert. Während die Elbestädter bekanntlich mittlerweile in der 2. Bundesliga spielen, stieg Erfurt 2018 ab und musste zwei Jahre später wegen einer Insolvenz einen Neustart in der fünftklassigen Oberliga vollziehen. Inzwischen hat sich der zweifache DDR-Meister (1954 und 1955) wieder berappelt und trifft am Sonntag (14 Uhr/im Volksstimme-Livestream) als Tabellendritter der Regionalliga Nordost auf die fünftplatzierte FCM-Reserve.

Wie ist das Team aufgestellt?

Hinter den Zweitvertretungen von Hertha BSC und Magdeburg stellt RWE mit 22,7 Jahren im Schnitt den jüngsten Kader der Liga. Im Gegensatz zu vielen anderen Konkurrenten findet sich dort kein Ü30-Spieler mit höherklassiger Erfahrung. Ältester Spieler ist Maxime Awoudja (27), der beim FC Bayern München ausgebildet wurde und neben zwei Einsätzen in der 2. Bundesliga auch schon zehn Spiele in der niederländischen Eredivisie bestritt. Laurenz Dehl, der einst 22 Drittligaspiele für den Halleschen FC absolvierte und zuletzt in der österreichischen Bundesliga aktiv war, zog sich im Thüringenpokal einen Syndesmoseband zu und wird für das restliche Jahr ausfallen.

Wer coacht die Mannschaft?

Der Wiederaufbau von Rot-Weiß Erfurt ist eng mit den Gerbers verknüpft. Franz Gerber stieg nach der Insolvenz 2020 als Investor ein. Seitdem ist der 71-Jährige auch in der Funktion des Sportdirektors tätig. Das Traineramt vertraute er im August 2021 seinem Sohn Fabian an. Er führte den Verein zurück in die Regionalliga und erreichte in der letzten Saison einen respektablen dritten Platz. Allerdings ist der Aufstiegskampf in der Landeshauptstadt kein Thema. “Wir wollen die Großen ärgern und im oberen Tabellendrittel mitspielen”, so Trainer Gerber vor zwei Wochen.

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Wie sind die Stimmung und die Form?

Der Start gelang optimal mit drei Siegen in Folge über Luckenwalde, BFC Dynamo und Greifswald. Im Spitzenspiel gegen den Halleschen FC geriet RWE früh in Unterzahl, ging dennoch in Führung, verlor am Ende aber mit 1:2. Am Dienstag untermauerte die Gerber-Elf durch das 3:1 bei Altglienicke ihre gute Form.

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Welche Spieler fallen auf?

Schon in der letzten Saison war Obed Chidindu Ugondu der beste Erfurter Torschütze mit 11 Toren. Daran knüpfte der Mittelstürmer in der laufenden Runde an und steht nach fünf Spielen schon bei 4 Treffern. Ebenfalls gut eingefügt hat sich Neuzugang Stanislav Fehler mit einem Tor und drei Vorlagen. Kapitän der Mannschaft ist Eigengewächs Til Schwarz, der dem Verein, mit Ausnahme einer Saison bei Inter Leipzig, über all die schweren Jahre die Treue hielt.

Was lässt sich zu den Fans sagen?

Die guten Ergebnisse locken viele Zuschauer in das Steigerwaldstadion. In den ersten beiden Heimspielen wurde die 6.000er-Marke deutlich überschritten. Das Topspiel gegen den HFC verfolgten sogar 10.942 Zuschauer. Ganz so viele werden am Sonntag nicht erwartet, aber eine Aufbruchstimmung ist definitiv wahrzunehmen.