Club ist thema in einem Podcast Biastoch über große FCM-Krise: "Verein hat wegen seiner Tradition überlebt"
Der 1. FC Magdeburg blickt auf eine ruhmreiche Vergangenheit in der DDR zurück. Warum diese dem Club auch in harten Nachwendezeiten massiv half.
Magdeburg/DUR – In einem Podcast widmet sich "Deutschlandfunk Kultur" dem 1. FC Magdeburg und blickt zurück auf Sternstunden der DDR-Vereinsgeschichte und die jüngste, sehr gute sportliche Entwicklung. Dabei kommen Zeitzeugen wie Wolfgang Seguin zu Wort und Präsident Jörg Biastoch spricht über damals und heute.
Biastoch macht deutlich, dass die ruhmreiche Geschichte der 1. FC Magdeburg die Grundlage für heutige Erfolge ist. "Tradition ist wichtig, weil Tradition etwas ist, warum dieser Verein überlebt hat", sagt der Vereinspräsident. In den 2000er-Jahren durchlebte der FCM, abgestürzt in den Amateurfußball, finanziell schwierige Zeiten.
"Ich glaube nicht, dass Magdeburg heute ohne diesen EC-Sieg noch in der Form existieren würde", sagte Biastoch über den Europapokal-Triumph 1974 in Rotterdam. Der Verein sei vor gut 20 Jahren sei gerettet worden, weil "Leute ihr letztes Taschengeld gegeben haben" – so konnte die Insolvenz noch abgewendet werden.
Biastoch: FCM-Choreo gegen KSC war "definitiv missverständlich"
Aktuell sorgt der FCM in der 2. Bundesliga für positive Schlagzeilen, spielt attraktiven und erfolgreichen Fußball und mischt in der oberen Hälfte mit. Biastoch spricht aber dennoch lieber vom Klassenerhalt als Saisonziel als vom Bundesliga-Aufstieg.
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Auch zur umstrittenen Choreografie beim Heimspiel gegen den Karlsruher SC im September nahm Biastoch Stellung. Damals hatten die Ultras ein Banner mit der Aufschrift "Schützt die Heimat vor fremden Fahnen, schreitet voran und habt kein Erbarmen" gezeigt. Die Zeile wird im Lied einer Magdeburger Neonazi-Band verwendet.
Entsprechen negativ fielen die Reaktionen bundesweit aus, schnell war von "Nazi-Bannern" die Rede. Biastoch räumt ein, dass die Choreo unglücklich war ("Es war definitiv missverständlich"), differenziert aber: "Es geht da wirklich um die Rivalität zwischen unserm südlichen Nachbarn. Und da ist natürlich Köthen so ein bisschen die Grenzstadt. Und das war auch der Hintergrund. Die Botschaft hat vom Text her einen reinen Fußball-Bezug."
Wegen des Banners hatte auch der Deutsche Fußball-Bund (DFB) ermittelt, eine Strafe gab es aber für den FCM bis heute nicht.