Führungsspieler ist gesperrt Wer ersetzt Mathisen gegen Fürth? Die FCM-Alternativen in der Analyse
Der 1. FC Magdeburg muss gegen Greuther Fürth auf den gesperrten Marcus Mathisen verzichten. Die möglichen Ersatzkandidaten haben alle ihre Stärken – wer passt am besten?
Magedeburg/DUR – Es kommt nicht von ungefähr, dass der 1. FC Magdeburg auf Platz zwei in der Tabelle der 2. Bundesliga steht. Vor allem in der Defensive macht der Club vieles richtig. Ein entscheidender Faktor des Erfolgs wird beim kommenden Spiel gegen Greuther Fürth schmerzlich vermisst werden.
Marcus Mathisen, FCM-Neuzugang, Vizekapitän und Abräumer in Personalunion, sah beim vergangenen Spiel gegen den SV Darmstadt die Gelb-Rote-Karte und ist somit gegen Fürth gesperrt.
Welche Spieler können ihn auf seiner Position, die so wichtig im System Titz ist, ersetzen oder zumindest vertreten? Wir schauen auf die Daten der potenziellen Kandidaten – von denen es nicht viele gibt.
FCM-Analyse: Wer kann Mathisen ersetzen?
Der FCM spielt in dieser Saison meist eine klare Dreierkette mit Mathisen als zentralen Spieler. Links von ihm findet sich Daniel Heber, rechts von ihm Jean Hugonet wieder. Ein stabiles Dreiergespann, das gemeinsam mit dem fantastisch aufgelegten Keeper Dominik Reimann dem Club schon oft zu Punkten verhalf.
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Zurück zu Mathisen, der beim Club weniger einen Sechser im klassischen Sinn spielt, sondern eben einen dritten Innenverteidiger. Im aufgebotenen 3-4-2-1 existiert der klassische Sechser eher nicht, sondern eher zwei Achter, die aber natürlich auch situativ Lücken vor der Abwehr schließen müssen.
Das jedoch nicht immer, da die Dreierkette den drei Innenverteidigern die Möglichkeit bietet, häufiger selbst aus der Kette nach vorne zu verteidigen.
FCM-Spieler Mathisen mit einzigartigen Qualitäten
Und in diesem System ist Hugonet tendenziell besser in der Dreierkette aufgehoben als auf der Acht. Doch: Was sind die Optionen für Mathisen, der gegen Fürth ausfallen wird? Das wird nicht einfach, was einen Blick auf die Zahlen des Dänen verrät.
Mathisen hat große Qualität beim Spielaufbau (85 Prozent Quote bei progressiven Pässen, wovon er im Schnitt 13 pro Partie spielt). Zudem gewinnt er überragende 60 Prozent bei Duellen in der Luft, schaltet sich oft in die Offensive ein und spielt 11,2 öffnende Pässe pro Spiel – die meisten aller Innenverteidiger in der 2. Liga und das mit einer ordentlichen Präzision (54 Prozent).
Jean Hugonet ist mehr der Balljäger als der Aufbauspieler und erinnert mit seinem Spiel eher an den zum HSV abgewanderten Daniel Elfadli. Hugonet übernimmt die Rolle des Vorstoppers. Und das erfolgreich: 9,2 abgefangene Bälle pro Spiel sind Liga-Bestwert!
Übernahm der Franzose die "Mathisen-Position“, interpretierte er sie anders als der Däne. Was sich auch an den progressiven Pässen zeigt, deren es nur 6,7 pro Spiel – und damit halb so viele wie sie Mathisen spielt. Aber Hugonet spielte sie immerhin mit einer Präzision von 71 Prozent.
Tobias Müller die beste Option - aber nur auf dem Papier
Nah an der Rolle, wie sie Mathisen interpretiert, wäre tatsächlich Tobias Müller. Der kam in der vergangenen Saison bei defensiven Zweikämpfen sogar auf eine noch höhere Quote als Mathisen in der laufenden Spielzeit (70 zu 64 Prozent).
Auch waren Müllers Passwerte in Teilen besser (Quote vorwärts gerichteter Pässe: 86 zu 75 Prozent, Quote der Pässe ins letzte Drittel: 75 zu 58 Prozent).
Spielte Müller auf der Mathisen-Position, könnte Hugonet zwar wie gewohnt als rechter Anker in der Dreierkette agieren. Allerdings kommt Tobias Müller in dieser Saison nur auf einen Kurzeinsatz über drei Spielminuten. Es ist fraglich, wie gut er in Form ist.
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Eine weitere Alternative könnte Andi Hoti darstellen. Der hat sich defensiv in der laufenden Saison im Vergleich zur Vorsaison stark gesteigert (9,1 zu 3,9 abgefangene Pässe pro Spiel und damit hinter Hugonet Liga-weit auf Platz zwei).
Aber Hoti verkörpert ein sehr ähnliches Rollenbild wie Hugonet, wäre mehr der Balljäger als der spielaufbauenden Innenverteidiger, den der Club eigentlich braucht.
Daniel Heber wäre auch eine mögliche Option. Allerdings kommt der Innenverteidiger mehr über seine Dynamik, was auf der Halbposition besser zum Tragen kommt als im Zentrum.
Silas Gnaka hat in der Vergangenheit bereits auch die "schwimmende Sechs“ gespielt. Allerdings werden er und seine Qualitäten in der Ballverteilung, bzw. Spielverlagerungen weiter vorne im Zentrum benötigt. Zumal Gnaka weniger robust und eher klein ist, um einen Part in der zentralen Dreierkette vernünftig einnehmen zu können.