Drohender Titz-Abschied "Persönlich hat es mich schwer getroffen": Wie geht es jetzt weiter beim FCM?
Otmar Schork sprach über die Situation beim 1. FC Magdeburg um Trainer Christian Titz. Er gab persönliche Einblicke, sprach aber auch über die Folgen für den FCM.

Magdeburg/DUR – Dem 1. FC Magdeburg droht der Weggang von Trainer Christian Titz. Der 54-Jährige hat seinen Wechselwunsch bei Sportchef Otmar Schork hinterlegt, eine finale Entscheidung steht aber noch aus.
Für Schork und den FCM ergeben sich daraus Konsequenzen. Darüber sprach der Geschäftsführer am Dienstagmittag vor Journalisten.
"Persönlich hat es mich schwer getroffen, weil der Zeitpunkt komplett überraschend war", sagte Schork über den Wechselwunsch von Titz nach dem Paderborn-Spiel: "Zwischen Christian und mir gibt es immer Absprachen, das war schon ein Nackenschlag."
Offene Titz-Zukunft: FCM-Kaderplanung läuft weiter
Schork und Titz prägten den Verein in der vergangenen vier Jahren maßgeblich, arbeiteten dabei stets gut zusammen. "Man muss ihm zugestehen, dass er sich überlegt, wie sei persönlicher Weg weitergeht. Als ich damit konfrontiert wurde, war ich im ersten Moment geschockt", verriet Schork.
Der Sportchef vermutet, dass der Wunsch des Trainers auch mit dem verpassten Aufstieg des FCM und der daraus resultierenden Enttäuschung zu tun hat. "Wären wir jetzt noch im Rennen, wäre Christian Titz sicher nicht auf mich zugekommen", sagte Schork: "In der ersten Liga wäre die Herausforderung dann auch da gewesen."
Eine zeitliche Deadline gibt es in der so wichtigen Trainerfrage nicht, noch hofft Schork auf eine gemeinsame Zukunft. "Am Ende trifft Christian die Entscheidung, die muss ich abwarten", sagte er: "Aber wir werden weiterhin Gespräche führen."
Weil Christian Titz noch bis 2026 unter Vertrag steht, müsste der FCM einem Wechsel aber zustimmen und könnte auch sein Veto einlegen. Ob er das tut, ist aber fraglich. Bei einem Wechsel zu einem anderen Verein könnte der Club eine Ablösesumme kassieren.
Schork verlängerte beim FCM auch wegen Trainer Titz
Die Kaderplanung und die Saisonvorbereitung laufen von der Situation unbeeinträchtigt weiter, beteuerte Schork. Man spreche mit potenziellen Zugängen, plane das Trainingslager und alle anderen Entscheidungen. Wie und ob der wechselwillige Trainer darin eingebunden ist, konnte Schork am Dienstag nicht konkret sagen: "Das ist alles spekulativ, auch für mich."
Schork selbst hatte seinen Vertrag im April verlängert – auch im Glauben, weiterhin mit seinem Trainer zusammenzuarbeiten. "Es war vorgezeichnet", sagte Schork: "Christian hatte Vertrag, das war eine Selbstverständlichkeit." Nun kommt es aber offenbar anders.
Sollte Titz seinen Vertrag doch noch erfüllen, würde für Schork nichts zurückbleiben. "Es gibt ein Vertrauensverhältnis zwischen uns, aber der Fußball ist auch ein Geschäft", sagte Schork nüchtern: "Da muss man verstehen, dass jeder, der in dieser Blase drin ist, seine Karriereplanung hat und schaut, wie er den nächsten Step machen kann."
Sich selbst nimmt er davon allerdings aus: "Ich bin in einem gewissen Alter und habe nicht vor, mich für einen anderen Verein zu empfehlen." Er sei nach wie vor fit und motiviert, für den FCM zu arbeiten. Genug Arbeit wartet dort allemal auf ihn – vor allem dann, wenn Titz in den kommenden Tagen oder Wochen wirklich wechselt.