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  5. Hansa Rostock beschränkt Tickets an eigene Fans nach Krawalle in Aachen

Auch Krawall in Magdeburg Fan-Chaoten treiben Hansa Rostock zur Ticket-Beschränkung

Magdeburg, Hamburg und jetzt Aachen: Hansa-Fans zerstören immer wieder Gästebereiche in fremden Stadien. Nach der jüngsten Eskalation zieht Hansa Rostock die Notbremse.

19.03.2025, 11:18
Anhänger von Hansa Rostock randalieren beim Spiel gegen den Hamburger SV am 15. Mai 2022: Eine von vielen Situationen in der jüngeren Vergangenheit.
Anhänger von Hansa Rostock randalieren beim Spiel gegen den Hamburger SV am 15. Mai 2022: Eine von vielen Situationen in der jüngeren Vergangenheit. (Archivfoto: IMAGO/Revierfoto)

Rostock/Magdeburg/DUR/dpa/nes - Nach den erneuten Fan-Ausschreitungen zieht Fußball-Drittligist FC Hansa Rostock Konsequenzen und beschränkt den Verkauf von Auswärtstickets.

"Es kotzt mich bzw. uns einfach nur noch an, dass wir fast wöchentlich mit Themen wie zerstörten Toilettenanlagen oder anderem Inventar beschäftigt sind“, sagte Hansas Aufsichtsratsvorsitzender Sebastian Eggert in einer Vereinsmitteilung.

Beim verlorenen Auswärtsspiel bei Alemannia Aachen (1:2) am vergangenen Sonntag hatten Hansa-Anhänger Sitzschalen herausgerissen und sie teils in den Innenraum geworfen, zudem wurden Sanitäranlagen massiv demoliert. Die Polizei stellte Strafanzeige wegen Sachbeschädigung und leitete Ermittlungen ein.

Hansa-Fans randalieren in Magdeburg und Hamburg

Hansa muss wieder einmal mit einer Strafe durch den Deutschen Fußball-Bund (DFB) rechnen. Nicht das erste Mal. Immer wieder randalierten sie in der Vergangenheit. In Magdeburg zertrümmerte der Rostock-Anhang Ende 2023 den Gästebereich des Stadions, demolierte Toiletten, zündete Sitzschalen an.

FCM-Geschäftsführer Otmar Schork sprach damals von "heftigen und gravierenden" Zerstörungen, an deren Kosten sich "auch der Verursacher" Hansa Rostock beteiligen solle.

Monate vor der Eskalation in Magdeburg verletzten die Hansa-Fans einen St. Pauli-Fan mit einem Böller. Robert Marien, Ex-Vorstandvorsitzende der Rostocker, sprach von einem "grausigen Tag" an dem "wir uns zurückentwickelt haben".

Eggert will gegen Fan-Chaoten durchgreifen

Getan hat sich bei den Rostocker Fan-Chaoten offenbar seither nicht viel. Weiß auch Mariens Nachfolger Eggert, der nach dem Aachen-Vorfall schimpft: "Es besteht kein Zweifel daran, dass hier und jetzt Schluss sein muss. Es wird nicht nur darauf ankommen, wie die offiziellen Gremien des Vereins dieses Problem angehen, sondern vor allem darauf, wie die Fanszene darauf reagiert und diesem Mist ein Ende bereitet."

Aufsichtsratsvorsitzender bei Hansa Rostock, Sebastian Eggert.
Aufsichtsratsvorsitzender bei Hansa Rostock, Sebastian Eggert.
(Foto: IMAGO/Andy Bünning)

Auch im Heimspiel gegen Dynamo Dresden sowie auswärts bei Waldhof Mannheim war es zu Ausschreitungen gekommen. Für die kommenden Auswärtsspiele dürfen ab sofort nur Vereinsmitglieder Tickets erwerben, dabei gilt: nur eine Karte pro Mitglied. Gleiches gelte für Bestellungen von Fanclubs, auch hier erhalten nur Vereinsmitglieder eine Karte.

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Zudem behält sich die Vereinsführung weitere Einschnitte vor. Der Verein werde nach jedem Auswärtsspiel entscheiden, "ob das Fanverhalten die Fortführung von Auswärtsspielen zu diesen Bedingungen rechtfertigt oder die Maßnahmen erweitert werden“, hieß es in der Mitteilung. Das könne auch bedeuten, dass man keine Karten abrufe oder das nächste Auswärtskontingent zurückgebe.

In Aachen war laut Medienberichten ein Schaden von rund 50.000 Euro entstanden, die Kosten für die Reparaturarbeiten will sich der Club von den Rostockern zurückholen. Hansa will laut Mitteilung bei Ermittlung der Randalierer die verursachten Kosten an diese weiterleiten. Sollten es Vereinsmitglieder sein, werden sie laut Hansa-Führung ausgeschlossen.