Noch 6 Tage bis zum Deadline Day FCM-Torjäger Kaars will in die Bundesliga: Diese Klubs hätten Bedarf
Eine Woche müssen die Fans des FCM noch um den Verbleib ihrer Stars bangen, dann schließt das Transferfenster. Goalgetter Kaars möchte gerne in die Bundesliga, doch welche Klubs sind eigentlich auf Stürmersuche?

Magdeburg/DUR - FCM-Trainer Markus Fiedler war sich nach der ärgerlichen 1:3-Niederlage gegen Hannover 96 sicher. Angesprochen auf den unglücklichen Auftritt seines Stürmers Martijn Kaars entgegnete der angehende Fußballlehrer: "Er wird nächste Woche wieder stechen."
Am Sonntag (13.30 Uhr, Sky) trifft der 1. FC Magdeburg in einem nicht ganz unwichtigen Heimspiel auf die SpVgg Greuther Fürth - und wird gegen den potenziellen Abstiegskandidaten die Qualität von Kaars benötigen.
Interessant: Kaars hat "keinen Bock" mehr auf Zukunftsfragen.
Da einen Tag später das Transferfenster in Deutschland schließt und der Niederländer nach wie vor den Wunsch hegt, sich einem Bundesliga-Verein anzuschließen, könnte die Partie gegen die Franken im Worst Case für den FCM Kaars' Abschiedsvorstellung werden.
Mit 25 Scorerpunkten in 33 Spielen blickt Kaars auf eine Fabelsaison in Liga zwei zurück. Auch in der laufenden Spielzeit steht der 26-Jährige, der noch Vertrag bis 2027 hat, schon wieder bei drei Pflichtspieltreffern. Und die Not bei so manchem Bundesligisten ist groß. Auch, wenn Kaars aktuell nirgends richtig heiß gehandelt wird, könnte seine Personalie blitzschnell an Fahrt aufnehmen.
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Magdeburg Blau-Weiß gibt einen Überblick, welchen Bundesligisten ein Stürmer der Kategorie Martijn Kaars derzeit gut zu Gesicht stehen würde.
SV Werder Bremen
Die Nordlichter sind schon nach dem ersten Spieltag der Krisenherd Nummer eins der ersten Liga. Zählt man Testspiele, DFB-Pokal und den 1:4-Auftakt gegen Eintracht Frankfurt zusammen, hat Werder sieben Spiele in Serie verloren. Mit Marvin Duksch ging zudem der Topstürmer von Bord. Außerdem verließen André Silva, Dawid Kownacki und Oliver Burke den Verein. Auch Romano Schmid könnte noch gehen.
Offensiv steht Bremen aktuell nahezu blank da, braucht mehr als nur einen neuen Stürmer. Für Kaars könnte sprechen, dass Trainer Horst Steffen den Angreifer noch bestens aus der zweiten Liga kennt. Drei Tore und zwei Vorlagen gelangen dem Magdeburger im Winter beim 5:2 des FCM gegen Steffens' SV Elversberg. Ein besseres Bewerbungsschreiben gibt es kaum.
Allerdings beschäftigt sich die Sportliche Leitung am Osterdeich aktuell noch mit größeren Namen. Taiwo Awoniyi (Nottingham Forrest) und Jonas Wind (VfL Wolfsburg) werden beim Doublesieger von 2004 gehandelt. Nach Magdeburg führt derzeit keine heiße Spur, zumal Kaars auch nicht so ganz ins Wunschprofil eines großgewachsenen, kombinationssicheren Stürmers passen würde.
1. FC Heidenheim
Mit einem 1:3 gegen den VfL Wolfsburg ist auch Relegationsteilnehmer Heidenheim schwach in die Saison gestartet. In der laufenden Transferphase haben die Schwaben zudem noch fast gar nichts unternommen. Erst zwei Neuzugänge wechselten auf die Ostalb, ein Angreifer war nicht dabei.
Diesen könnten die Heidenheimer aber gebrauchen, sollte ihr einst in Magdeburg gescheiterter Topspieler Leonardo Scienza noch das Weite suchen – wonach es aktuell aussieht. Neben dem 1. FC Köln und Borussia Mönchengladbach wird auch Champions-League-Qualifikant Club Brügge ein konkretes Interesse am Brasilianer nachgesagt.
Für die Dienste von Scienza fordert der FCH dem Vernehmen nach knapp zehn Millionen Euro. Das nötige Kleingeld für eine Kaars-Verpflichtung (geschätzte Ablöse: fünf Millionen Euro) hätte der Bundesliga-Underdog somit locker zusammen.
FC St. Pauli
Mit Johannes Eggestein (Austria Wien) und Elias Saad (FC Augsburg) hat der FC St. Pauli im Sommer zwei wichtige Offensivspieler verloren. Dass die Kiez-Kicker im Angriff nun unbedingt nachlegen möchten und werden, haben mehrere Verantwortliche in den vergangenen Tagen auch offiziell bestätigt.
Am Millerntor wird sich im Angriff bis zum Montag definitiv noch etwas tun, auch wenn die Offensiv-Leistung beim 3:3 gegen Borussia Dortmund schon nicht schlecht war.
Zum Spielstil von Trainer Alexander Blessin, der selbst von seinen Angreifern in erster Linie defensive Fleißarbeit sehen möchte, würde ein Laufwunder wie Kaars perfekt passen. Da sich St. Pauli über Kompaktheit, Intensität und Umschaltsituationen definiert, scheint auch dies wie maßgeschneidert für den Torjäger des FCM.
1. FC Union Berlin
In Köpenick ist die Spielweise ebenfalls auf Spielertypen wie Kaars ausgelegt. Hohe Laufleistung, Leidenschaft, Disziplin gegen den Ball: All das möchte Trainer Steffen Baumgart von seiner Mannschaft sehen.
Da er offensiv allerdings eher auf Flanken aus allen möglichen Lagen setzt, wäre Kaars hier freilich nicht der Wunschstürmer Nummer eins. Dennoch ist ein Wechsel an die Alte Försterei nicht ausgeschlossen.
Mit Benedict Hollerbach hat der beste Angreifer den Verein verlassen. Zwar wurde unter anderem mit Bremens Burke nachgelegt, doch die Offensive der Unioner weist noch immer Lücken auf. Zumal der ehemalige FCM-Dribbler Livan Burcu noch verletzt fehlt.
Borussia Mönchengladbach
Die Fohlen vom Niederrhein sind der einzige Verein, bei dem Kaars in diesem Sommer wirklich mal konkret gehandelt wurde. Zu einem Transfer kam es nicht, da die Borussia es vorzog, mit Shuto Machino von Holstein Kiel (Ablöse: acht Millionen Euro) ein größeres Rad zu drehen. Mit Haris Tabakovic wurde zudem ein echter Neuner von der TSG Hoffenheim ausgeliehen.
Gänzlich zu ist die Tür für Kaars aber vielleicht noch nicht. Da nicht abzusehen ist, wie lange Nationalstürmer Tim Kleindienst (Meniskusverletzung) noch ausfällt, könnten die Gladbacher für ihre Offensive vielleicht nochmal ins Grübeln kommen.