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FCM-Star fehlt gesperrt Tumulte nach Atik-Platzverweis: Darum ist Titz sauer auf die KSC-Bank

In der Nachspielzeit der Partie KSC gegen FCM kochten die Emotionen über, Auslöser war Gelb-Rot gegen Baris Atik. Beide Trainer schildern die Szene und die Folgen.

Aktualisiert: 22.02.2025, 18:30
Baris Atik muss sich nach seinem Platzverweis beim Karlsruher SC noch einige Worte von der Trainerbank anhören. FCM-Coach Christian Titz geht dazwischen.
Baris Atik muss sich nach seinem Platzverweis beim Karlsruher SC noch einige Worte von der Trainerbank anhören. FCM-Coach Christian Titz geht dazwischen. (Foto: imago/Jan Huebner)

Karlsruhe/Magdeburg/DUR – In der vierten Minuten der Nachspielzeit verlor der 1. FC Magdeburg mehr als nur sein Auswärtsspiel beim Karlsruher SC. Baris Atik ließ sich in der sportlich längst entschiedenen Partie (1:3) noch zu einer Gelb-Roten Karte hinreißen und löste dabei sogar Tumulte zwischen beiden Trainerteams und den Auswechselspielern aus.

Was war passiert? Atik hatte sich in Halbzeit zwei für eine kleine Rangelei inklusive Wortgefecht mit KSC-Verteidiger Christoph Kobald seine fünfte Gelbe Karte der Saison abgeholt. In der Nachspielzeit blockte er dann den Ball gegen Sebastian Jung übertrieben ab und traf den Gegenspieler mit der Schulter. Jung ging schmerzverzerrt zu Boden, Schiedsrichter Sven Jablonski zeigte dem frustrierten FCM-Star die Gelb-Rote Karte.

Weil die Aktion unmittelbar vor den Trainerbänken stattfand, gab es reichlich Diskussionen und Tumulte. Beteiligt waren Co-Trainer, Betreuer, Auswechselspieler, aber auch Christian Titz und Christian Eichner mischten mit.

"Ein bewusstes Foul": Atik sieht Gelb-Rot in der Nachspielzeit

KSC-Coach Eichner geriet dabei mit FCM-Stürmer Livan Burcu aneinander, KSC Co-Trainer Sirus Motekallemi hatte einige Sätze für Atik parat, insgesamt war die Situation im Kabinengang höchst unübersichtlich. Im Nachgang zeigte Jablonski noch zwei Gelbe Karten: Gegen FCM-Co-Trainer André Kilian und KSC-Torwarttrainer Markus Miller.

Baris Atik sieht die Gelb-Rote Karte von Schiedsrichter Sven Jablonski und winkt ab.
Baris Atik sieht die Gelb-Rote Karte von Schiedsrichter Sven Jablonski und winkt ab.
(Foto: imago/DeFodi)

"Atik geht mit voller Wucht in den Spieler. Das ist für mich kein Ellbogenschlag, eher so Halb-Schulter. Aber es ist ein bewusstes Foul, er sucht ja aktiv den Körperkontakt", sagte Eichner bei Sky zu der Szene, die zum Platzverweis führte. Ob das nun die Gelb-Rote rechtfertigte, wollte der KSC-Coach nicht bewerten.

Das tat aber sein Kollege Titz. "Die erste Gelbe Karte war schon grenzwertig, bei der zweiten ist er in den Körper reingegangen. Da kannst du als Schiedsrichter Gelb geben, dann musst du es aber in anderen Szenen im Spiel auch tun", sagte der Magdeburger Trainer, der mit Jablonskis harter Entscheidung entsprechend nicht einverstanden war: "Es war mit Sicherheit vermeidbar gewesen."

Lesen Sie hier: Die FCM-Einzelkritik gegen den KSC

Auch zu den Tumulten in der Folge nahmen beide Trainer auf der Pressekonferenz Stellung. "Was danach passiert, ist unnötig", gestand Eichner ein: "Da gab es das ein oder andere in der Hitze des Gefechts, da war vielleicht der ein oder andere zu viel bei uns draußen, der selber mal gespielt hat. Da kochen dann die Emotionen über. So etwas gehört auch mal zu einem Fußballspiel dazu, auch wenn es Gott sei Dank sehr, sehr selten passiert."

Für den KSC-Coach war das schon nach Abpfiff vergessen, er tauschte sich kurz mit Burcu aus, beide klatschten versöhnt ab. "Wir haben uns nicht glücklich verhalten", sagte Eichner über seine KSC-Bank: "Aber alleine ist das sicher nicht passiert."

Wurde Baris Atik von der KSC-Bank verhöhnt?

Titz ging bei seiner Sicht der Dinge ins Detail. "Unser Spieler ist mit Gelb-Rot vom Platz gegangen und ist von zwei Trainerkollegen verbal angestürmt worden. Daraufhin sind auch Leute von uns eingeschritten", sagte FCM-Coach.

Stimmen zum Spiel: Eichner fühlt mit unterlegenem FCM mit

Titz war auch auf der Pressekonferenz noch aufgewühlt: "Ich habe es für mich als Trainer selten erlebt, dass mich jemand so unkontrolliert versucht hat, anzugreifen. Ich will Dinge in der Emotion nicht ausschließen. Aber würde es mir passieren, würde ich anschließend zumindest hingehen und sagen: 'Tut mir leid, ich bin zu weit gegangen.'"

Wen auf der KSC-Bank Titz genau meinte, blieb unklar, Namen nannte er nicht. Dafür aber den Grund für seinen Ärger: "Sie konnten sich nicht beherrschen, die Häme über ihm [Baris Atik] auszuschütten."

Ein Nachspiel hat die Szene für Atik, der nun gesperrt das Heimspiel seines FCM gegen den SV Darmstadt 98 am kommenden Sonntag (2. März, 13.30 Uhr) verpassen wird. Mit seiner Disziplinlosigkeit schwächt er seine Mannschaft damit nachhaltig, denn bis zu dieser 94. Spielminute war er einmal mehr einer der besten Spieler im FCM-Trikot.