SERIE: 60 JAHRE FCM (TEIL 9) Sparwasser und Zapf feiern gegen Chile Auswahldebüt in Magdeburg
Magdeburg ist am 22. Juni 1969 erstmals Austragungsort eines A-Länderspiels. Dabei feiern die FCM-Akteure Jürgen Sparwasser und Manfred Zapf ihr Nationalmannschaftsdebüt.

Magdeburg/DUR – In diesem Jahr, am 22. Dezember, begeht der 1. FC Magdeburg seinen 60. Geburtstag. In den sechs Jahrzehnten feierte der Club große Erfolge, erlitt aber auch manchen Rückschlag. „Magdeburg Blau-Weiß“ beleuchtet die Historie in Geschichten. Heute: der 22. Juni 1969.
Dieser Tag war ein heißer Sommertag, ein Sonntag, wie aktuell auch. Für Fußball-Magdeburg sollte er gleich zwei Premieren bringen. Zum einen sollte im Ernst-Grube-Stadion das erste A-Länderspiel stattfinden. Zum anderen mit Jürgen Sparwasser und Manfred Zapf zwei FCM-Akteure in Debüt in der DDR-Nationalmannschaft feiern.
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Der viereinhalb Jahre zuvor gegründete 1. FC Magdeburg war auf dem besten Wege, sich zu einem nationalen Spitzenteam zu entwickeln, gewann 1969 zum dritten Mal den FDGB-Pokal. Neben Jürgen Pommerenke gehörten gleich mehrere FCM-Spieler zum DDR-Team, das beim UEFA-Juniorenturnier in Magdeburg und Leipzig auftrumpfen.
Generalsekretär lobt die Elbestädter
„Weil ihr so gute Auswahlspieler hervorgebracht habt, beschloss das Büro des Präsidiums des Deutschen Fußballverband (DFV), das nächste Länderspiel gegen Chile in Magdeburg auszutragen“, wurde DFV-Generalsekretär Günter Schneider im Programmheft für das Spiel gegen die Südamerikaner zitiert.
Ungewohnte Position für Jürgen Sparwasser
Der DDR-Fußballboss hatte neben den aufstrebenden Juniorenauswahlspielern und den früheren Nationalspielern Günter Hirschmann und Herman Stöcker (Bronzemedaillengewinner 1964 bei den Olympischen Spielen in Tokyo, auch die aufstrebenden Jürgen Sparwasser (mit 22 Treffern 1966/67 Torschützenkönig der DDR-Liga Nord) und Manfred Zapf (von 1968 bis 1979 Kapitän der Blau-Weißen) im Blick.
Sowohl die Chilenen als auch die DDR machten sich noch Hoffnungen auf die Teilnahme an der WM-Endrunde 1970 in Mexiko. Die Träume beider Teams sollten jedoch in den Folgemonaten platzen. Sparwasser und Zapf holten 1972 bei der Olympiade in München Bronze. Sparwasser wurde bei der WM-Endrunde 1974 mit seinem 1:0 gegen den späteren Weltmeister BRD zum Helden einer ganzen Fangeneration.
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DDR-Auswahltrainer Harald Seeger, der sich mit dem Team im Ostseebad Graal-Müritz auf das Länderspiel gegen Chile vorbereitete, brachte Jürgen Sparwasser von Beginn an und beorderte den gerade 21 gewordenen Stürmer auf die ungewohnte Linksaußenposition. Libero Manfred Zapf (damals 22) kam nach der Pause für den Dresdner Hans-Jürgen Kreische. Die 0:1-Niederlage (Tor: Javar/90.) konnten beide Magdeburger nicht verhindern.
Beide Blau-Weiße sollten in den Folgejahren mit drei Meistertiteln, dem Europapokalsieg 1974 und drei weiteren FDGB-Pokalsiegen noch für Furore sorgen, ehe sie gemeinsam am 9. Juni 1979 mit dem 10:2 im Oberliga-Spiel gegen Chemie Böhlen ihre aktive Karriere beendeten.