Welche Wechsel gingen auf? Von Boss bis Brünker: So lief die Saison für die FCM-Abgänge
Nicht alle Spieler, die den 1. FC Magdeburg 2023 verlassen haben, trafen gute Transferentscheidungen. Ein Profi blühte regelrecht auf, andere hatten Pech und verpassten ihre Ziele. Ein Überblick.
Magdeburg/DUR – Gleich 17 Spieler haben den 1. FC Magdeburg im Sommer und Winter 2023 verlassen. Darunter Stammkräfte wie Moritz-Broni Kwarteng, Cristiano Piccini und Andreas Müller, aber auch Perspektivspieler wie Léo Scienza oder Julian Rieckmann.
Wie ist es ihnen in der Saison 2023/24 bei ihren neuen Vereinen ergangen? Ein Überblick von erster bis vierter Liga und von Litauen bis Kanada.
Tim Boss (30 Jahre, Torhüter, SV Elversberg): Der Vereinsname änderte sich, die Rolle blieb gleich. Boss saß auch beim Zweitliga-Aufsteiger aus dem Saarland die ganze Saison über auf der Ersatzbank. Das kannte er auch schon aus Magdeburg. Sein Vertrag bei der SVE läuft noch ein Jahr weiter.
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Cristiano Piccini (31 Jahre, Innenverteidiger, Sampdoria Genua): Mit dem italienischen Traditionsverein beendete Piccini die reguläre Zweitliga-Saison auf Rang sieben und durfte an den Aufstiegs-Playoffs teilnehmen. Der Traum von der Rückkehr in die Serie A platze aber schon im ersten Spiel gegen Palermo. Der Ex-FCM-Verteidiger war in der Rückrunde, abgesehen von einer Verletzung, Stammkraft in Genua.
Tim Sechelmann (25 Jahre, Innenverteidiger, SV Waldhof Mannheim): Optimal lief sein Wechsel in die 3. Liga nicht. Zwar begann Sechelmann die Saison als Stammkraft, spielte in der Rückrunde sportlich aber nur noch eine Nebenrolle. Immerhin durfte sich der Verteidiger am Ende über den gerade so geschafften Klassenerhalt freuen.
Tim Stappmann (24 Jahre, Innenverteidiger, Rot-Weiß Oberhausen): Die Rückkehr zum Ex-Klub in Liga zwei bedeutet für Stappmann vor allem endlich wieder Spielpraxis. Die sammelte er bei RWO in der Regionalliga West reichlich, der Verteidiger war auf Anhieb Stammspieler. Zur neuen Saison wird er den Verein aber wohl wieder wechseln.
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Alexander Bittroff (35 Jahre, Innenverteidiger, Jahn Regensburg): Die Rückkehr in die 3. Liga erwies sich für den Routinier als schwierig, bei Jahn spielte er nur eine Nebenrolle und stand – auch verletzungsbedingt – nur in zehn von 38 möglichen Drittliga-Spielen auf dem Feld. Immerhin darf er mit Regensburg in der Relegation gegen Wehen Wiesbaden ran und könnte noch den Zweitliga-Aufstieg perfekt machen.
Malcolm Cacutalua (29 Jahre, Innenverteidiger, FK Panevezys): Nach erfolgreichem Probetraining unterschrieb der Verteidiger im März in Litauen, wo er auf Anhieb Stammspieler wurde. Sportlich läuft es für den FK Panevezys aber bescheiden: Der Meister der Vorsaison steckt tief im Tabellenkeller der "A Lyga" fest.
Belal Halbouni (24 Jahre, Innenverteidiger, Vancouver Whitecaps): Beim FCM aussortiert, schloss sich der Verteidiger im Winter den Whitecaps an. Halbouni ist Syrer, wurde aber in Kanada geboren. Sportlich spielt der 24-Jährige in Vanvouver aber keine Rolle, pendelt in der Major League Soccer zwischen Tribüne und Ersatzbank.
Leon Schmökel (21 Jahre, Innenverteidiger, ZFC Meuselwitz): In der Regionalliga Nordost machte das Abwehr-Talent seine ersten Schritte nach dem FCM-Abschied, sammelte in Meuselwitz mehr als 1600 Spielminuten – das ist wichtig für seine noch junge Karriere.
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Maximilian Ullmann (27 Jahre, Linksverteidiger, Venezia FC): Nach seiner Leihe in Magdeburg ging es zurück in Italiens zweite Liga, wo der Österreicher sportlich keine Rolle spielte.
Julian Rieckmann (23 Jahre, defensives Mittelfeld, SV Waldhof Mannheim): Der Wechsel an den Waldhof ging für Rieckmann auf, er war auf Anhieb Stammspieler und Leistungsträger. Zwar verlief die Saison sportlich für den Verein enttäuschend, am Ex-FCM-Mittelfeldmann lag das aber nicht.
Andreas Müller (23 Jahre, defensives Mittelfeld, SV Darmstadt 98): Die so steile Karriere des "Sechsers" erhielt nach dem Wechsel in die Bundesliga einen ersten Knick. Müller konnte sich in Darmstadt nicht durchsetzen und stieg am Ende sang- und klanglos aus dem Oberhaus ab. Der Ex-FCM-Stammspieler kam nur auf gut 340 Einsatzminuten.
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Florian Kath (28 Jahre, Linksaußen, vereinslos): Nach einem halben Jahr ohne Verein trainierte Kath wieder beim FCM mit. In der Folge lief er sogar für die U23 in der Oberliga auf und trainierte dort und bei den Profis auch mit. Am Ende der Saison beendete Kath aber seine aktive Karriere.
Maximilian Franzke (25 Jahre, Linksaußen, vereinslos): Der gebürtige Münchener fand im Anschluss an den FCM keinen neuen Verein und spielt aktuell keinen Profifußball.
Ahmet Arslan (29 Jahre, Offensivspieler, Leihe zu Dynamo Dresden): Im Winter kehrte der Drittliga-Torschützenkönig auf eigenen Wunsch zu Dynamo zurück, um den Klub in die 2. Bundesliga zu schießen. Das misslang gründlich, Dresden stürzte in der Rückrunde regelrecht ab. Arslan erwies sich nicht als Hilfe und blieb komplett ohne Tor.
Moritz-Broni Kwarteng (26 Jahre, offensives Mittelfeld, VfL Bochum): Mehr als eine Million Euro Ablöse ließ sich Bochum die Dienste des Offensivspielers kosten. Wirklich zurückzahlen konnte Kwarteng dies auch wegen diverser Verletzungen nicht. Nur 267 Minuten stand er in der Bundesliga auf dem Rasen, blieb dabei torlos und sah eine Rote Karte. Eine bittere Saison für den Ex-FCM-Star!
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Léo Scienza (25 Jahre, Stürmer, SSV Ulm): Klarer Fall von "alles richtig gemacht". Scienza, beim FCM in Ungnade gefallen, schloss sich Drittliga-Aufsteiger Ulm an und war maßgeblich am direkten Durchmarsch beteiligt. Mit zwölf Toren und 15 Vorlagen wurde der Brasilianer zum besten Spieler der 3. Liga gewählt und kickt künftig wohl in der Bundesliga: Der 1. FC Heidenheim hat wohl das Rennen um Scienzas Dienste gewonnen.
Kai Brünker (29 Jahre, Stürmer, 1. FC Saarbrücken): Der "Panzer" spielte in Saarbrücken eine gute Saison, traf zwölfmal in der 3. Liga und schoss sein Team im DFB-Pokal sensationell bis ins Halbfinale. Auf dem Weg dahin warf er mit den Saarbrückern namhafte Mannschaften wie Bayern München, Eintracht Frankfurt und Borussia Mönchengladbach raus. Ein Wechsel, der sich rundum gelohnt hat.