Trainer Titz' gutes Händchen Ito, Condé, Bell Bell: Alle FCM-Tricks gehen gegen Schalke voll auf
Personell und taktisch machte der 1. FC Magdeburg gegen Schalke alles richtig. Besonders zwei Spieler dürfen sich nach dem 3:0-Heimsieg als Gewinner fühlen.
Magdeburg/DUR/dpa/bbi – Beim großen FC Schalke 04 flüchtete man sich nach der Demütigung durch den 1. FC Magdeburg in Galgenhumor. Immerhin habe die Traditionsmannschaft ihr Spiel gewonnen, berichtete Knappen-Ikone Olaf Thon im Bauch der MDCC-Arena.
Doch das entscheidende Duell, das der beiden Zweitligisten FCM und FC Schalke, dominierte Magdeburg und verschaffte sich mit dem beeindruckenden 3:0 ein solides Polster zur Abstiegszone.
Maßgeblichen Anteil daran hatte Trainer Christian Titz, der am Samstagabend taktisch und personell ein gutes Händchen bewies. Seine Idee, die offensiven Außen mit den quirligen Dribblern Baris Atik und Tatsuya Ito zu besetzen, ging voll auf.
1. FC Magdeburg: Tatsuya Ito und Mo El Hankouri über links bärenstark
Insbesondere Ito, der seine Leistung mit dem dritten Tor krönte, stellte die Schalker Abwehr vor massive Probleme und holte zudem den Foulelfmeter heraus, den der starke Mohammed El Hankouri zum 2:0 verwandelte. Itos und El Hankouris völlig überforderter Gegenspieler Cédric Brunner musste in der Halbzeit in der Kabine bleiben.
Lesen Sie hier: FCM-Einzelkritik beim 3:0 gegen FC Schalke
"Ich habe jede Sekunde genossen. Die erste Halbzeit war überragend", sagte der Japaner und verspürte auch Genugtuung: "Ich habe schon mal gelesen, dass ich nur als Einwechsler gut bin. Das wollte ich heute widerlegen." Bei seinen bisher 20 Einsätzen in der zweiten Liga stand der Linksaußen tatsächlich erst zweimal in der Startelf.
Lesen Sie hier: Stimmen zum FCM-Sieg gegen Schalke 04
Ito war so stark, dass selbst der stets kritische Kollege Atik ins Schwärmen geriet. "Heute hat er die Chance bekommen und ich denke, er hat sich genutzt. Er freut sich extrem und soll den Sieg genießen, das hat er sich verdient", sagte der FCM-Schlüsselspieler dem MDR.
Amara Condé beim 1. FC Magdeburg mitten im Konkurrenzkampf
Zurückgekehrt in die Beginner-Auswahl war nach drei Spielen ohne Einsatzminute auch Kapitän Amara Condé. Der 27-Jährige bestimmte den Rhythmus des Magdeburger Spiels und empfahl sich im harten Konkurrenzkampf um weitere Einsätze im Mittelfeld.
Lesen Sie hier: Warum Amara Condé beim FCM seinen Stammplatz verlor
Diesen nimmt Condé an. "Ich möchte, wie jeder Spieler, immer auf dem Platz stehen", sagte er nach Spielende: "Aber wir sind eine Mannschaft mit so viel Qualität. Wenn ich die Chance kriege, will ich sie nutzen." Am Ende entscheide immer der Trainer.
Und was sagt der Coach zu seinen guten Griffen gegen Schalke? "Bei Tatsu hatte es zwei Gründe", sagte Titz über die Startelf-Nominierung von Ito: "Schalke hat mit drei großen Innenverteidigern gespielt, da ist Tatsu schwer zu verteidigen. Außerdem war er in den letzten Wochen gut in Form."
1. FC Magdeburg: Leon Bell Bell auf rechts stärker aus zuletzt auf links
Und auch Condé durfte sich ein Extralob abholen. "Amara hat über die Wochen gut trainiert und sich diesen Einsatz verdient", sagte Titz: "Er hat es heute wirklich gut gemacht." Allerdings sei die Konkurrenz gerade im FCM-Mittelfeldzentrum weiterhin groß, betonte der Coach.
Alle FCM-News direkt aufs Handy: Magdeburg Blau-Weiß bei WhatsApp
Noch eine Titz-Idee ging am Samstagabend auf. Leon Bell Bell wechselte von seiner linken auf die rechte Seite, wo er sein vielleicht bestes Saisonspiel machte. Immer wieder zog er mit dem starken linken Fuß nach innen und zog damit die Seite frei für Flügelstürmer Atik.
Schalke fand darauf ebenso keine Antwort wie auf der anderen Seite mit Ito und El Hankouri. "So kriegen wir die Räume frei" freute sich der FCM-Coach über den Erfolg seiner Rochade: "Wir haben das Spiel breit gemacht."
1. FC Magdeburg: Baris Atik nimmt Kollegen in die Pflicht - Leistung gegen Schalke "ist unser Maßstab"
Die nächste Magdeburger Dienstreise geht nach Paderborn, wo man am kommenden Sonntag auch den Aufstiegsanwärter schlagen möchte. Dann kehrt Jean Hugonet nach seiner Rotsperre wieder zurück in den Kader und könnte Condé verdrängen.
Lesen Sie hier: Schon drei Sperren – Jean Hugonet fehlt dem FCM viel zu oft
"Man ist wieder bei null und muss es wieder abrufen. Dann kann man eine Serie starten. Wenn wir anfangen, zufrieden zu werden, dann wird es schwierig. Wir müssen den Schalter wieder umlegen", mahnte Condé.
Und auch Atik, gegen Schalke schwer beeindruckt von seinen Teamkollegen, schaute schon nach vorne. Die Leistung gegen Schalke müsse nun konstant abgerufen werden: "Das ist unser Maßstab."