Probleme und Mutmacher Vier Erkenntnisse aus dem FCM-Spiel gegen den HSV
Das 2:2 gegen den Hamburger SV zeigte neue und alte Probleme beim 1. FC Magdeburg, aber auch Dinge, die durchaus Hoffnung machen im Abstiegskampf.
Magdeburg/DUR – Das 2:2 des 1. FC Magdeburg gegen den Hamburger SV am Sonntag war ein weiterer kleiner Schritt Richtung Klassenerhalt in der 2. Bundesliga. Zwar verspielte der FCM dabei in Überzahl eine 2:0-Führung, allerdings war der Gegner in Halbzeit zwei auch sehr stark und dem Sieg sehr nah.
Die Partie gegen den Aufstiegskandidaten um Ex-FCM-Coach Steffen Baumgart offenbarte ein paar bekannte Probleme, aber auch neue Baustellen und Dinge, die durchaus Hoffnung machen für die verbleibenden fünf Partien der Saison. Wir haben vier Erkenntnisse aus dem Remis vom Sonntag gesammelt.
1. Der FCM braucht beim Toreschießen (noch) Hilfe
Nach 557 torlosen Minuten traf der FCM wieder gegen den HSV. Dafür musste aber ein Elfmeter her. Aus dem Spiel heraus boten die Spieler in Blau-Weiß einmal mehr das Bild der Vorwoche: Erspielte Chancen wurden vergeben.
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Die dickste davon durch Luca Schuler, der frei vor Mateo Raab dem HSV-Keeper den Ball flach in Arme schob. Auch Amara Condé und Herbert Bockhorn hatte gute Chancen, schlossen aber beide zu zentral ab.
"Wir müssen aus der ersten Halbzeit schon mit einem 3:0 rausgehen, wir hatten Riesenchancen aus dem Spiel heraus", sagte auch FCM-Kapitän Amara Condé beim MDR.
2. Die Verunsicherung steckt tief im Team fest
Eigentlich lief alles perfekt für den keineswegs überragenden spielenden FCM: Zwei Elfmeter brachten eine 2:0-Führung, der Gegner spielte lange in Unterzahl, dazu eine frenetische Heimkulisse im Rücken.
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"Eine bessere Ausgangsposition kannst du eigentlich nicht haben", sagte auch Condé. Doch dann kam der Kopf beim FCM ins Spiel. "Mit dem Gegentor wird es ein anderes Spiel", analysierte Trainer Christian Titz. Am Minute 65 spielte nur noch der HSV, erspielte sich Chance um Chance und belohnte sich spät mit dem überfälligen Ausgleich.
"Wir haben nicht mehr unser Spiel gespielt, sind gar nicht mehr in die Zweikämpfe gekommen", sagte Condé: "Das war insgesamt viel zu wenig in der 2. Halbzeit. Wir müssen viel konsequenter sein."
Der 1. FC Magdeburg strotzt im Abstiegskampf natürlich nicht vor Selbstvertrauen. Gegen den bärenstarken HSV war das eindrucksvoll zu sehen, als das Team die Partie komplett aus der Hand gab. "Von Top bis Flop war heute alles dabei", sagte Condé: "Wir können es, müssen es aber über 90 Minuten zeigen."
3. Von der Bank kommt zu wenig Unterstützung
Durch Verletzungen und Sperren ausgedünnt gibt der Kader des 1. FC Magdeburg nicht mehr viele Optionen her. Gegen den HSV verpufften die Wechsel wirkungslos, kein "Joker" konnte offensiv Akzente setzen oder dem Team mehr Sicherheit geben.
Im Gegenteil: Der FCM wurde von Minute zu Minute unsicherer, für jeden Einwechselspieler ist das eine schwierige Situation. Im Laufe der Saison hatte Trainer Titz immer wieder mit seinem "goldenen Händchen" geglänzt und Torschützen eingewechselt. Das ist momentan anders.
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Immerhin: In Tobias Müller (Gelbsperre) und Daniel Elfadli (Infekt) kehren absehbar zwei Säulen im Defensivspiel zurück und erweitern die Optionen ihres Trainers wieder – wohl schon beim Auswärtsspiel gegen den Abstiegsrivalen Hansa Rostock am Sonntag (21. April, 13.30 Uhr live bei Sky).
4. Auf die Führungsspieler ist Verlass
Die besten FCM-Feldpieler gegen den HSV waren (neben Elfmeter-Doppelpacker Mo El Hankouri) die Kapitäne. Baris Atik zog zumindest eine Stunde lang die Fäden, war offensiv an fast jeder guten Aktion beteiligt.
Kapitän Condé ging voran, bejubelte eine Grätsche an der Außenlinie wie ein Tor und redete immer wieder lautstark und gestenreich auf seine Mitspieler ein.
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Torwart Dominik Reimann läuft im Abstiegskampf ebenfalls zur Bestform auf, er allein rettete am Ende den Punktgewinn am Sonntag mit mehrere spektakulären Paraden im Hamburger Dauerdruck. "Wir können uns bei Domme und der Torlatte bedanken, dass wir nicht mehr Tore bekommen haben", wusste auch Condé.