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  5. 1. FC Magdeburg: Fanhilfe kritisiert Sicherheitsgipfel in München

Sicherheitsgipfel in München Fan-Proteste angekündigt: Keine Pyro-Legalisierung und zentrale Regelung von Stadionverboten

Gegen Krawallmacher wollen Politik und Fußball einheitlicher und konsequenter vorgehen. Das ist das Ergebnis eines Spitzentreffens. Die Fanhilfe Magdeburg kritisiert die getroffenen Entscheidungen und kündigt Proteste an.

Von Philipp Truxa 18.10.2024, 19:24
Ein Sicherheitsgipfel zwischen Sport und Politik hat wichtige Entscheidungen um Stadionverbote und den Einsatz von Pyrotechnik getroffen.
Ein Sicherheitsgipfel zwischen Sport und Politik hat wichtige Entscheidungen um Stadionverbote und den Einsatz von Pyrotechnik getroffen. (Foto: IMAGO / Susanne Hübner)

München/Magdeburg/DUR/dpa/ptr - Bei einer Fußball-Sicherheitskonferenz in München haben sich Sport und Politik auf ein verschärftes Vorgehen gegen einzelne Gewalttäter im Fußball geeinigt. Vor kollektiven Maßnahmen bleiben Fans - entgegen großer Befürchtungen im Vorfeld - dagegen vorerst verschont.

Eine zentrale Kommission soll künftig Stadionverbote aussprechen und überwachen. Das ist eines der Ergebnisse der Beratungen am Flughafen München. Angesiedelt wird die Stelle bei der Deutschen Fußball Liga.

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Magdeburger Fanhilfe kritisiert Zentralisierung von Stadionverboten

"In Zukunft wird es nicht mehr den einzelnen Vereinen überlassen, ob ein Verfahren eingeleitet wird und ob sie es für notwendig halten, ein bundesweites Stadionverbot zu erlassen", sagte Herrmann (CSU).

Von der Politik vorgeschlagene Kollektivstrafen wie Geisterspiele oder teilweise Sperrungen von Tribünen konnten die Vertreter des Fußballs abwehren.

Die Fanhilfe des 1. FC Magdeburg ist enttäuscht vom Ausgang des Spitzengipfels: "Die Zentralisierung für die Bearbeitung von Stadionverboten bedeutet eine deutliche Verschärfung und mehr Repression gegen Fußballfans", erklärte die Fanhilfe auf der Plattform "X".

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"Stadionverbote werden schon heute großteils willkürlich und ohne abgeschlossene Gerichtsverfahren ausgesprochen. DFB und DFL sind viel zu weit weg, um Vorfälle beurteilen zu können. Die Verschärfung widerspricht rechtsstaatlichen Grundsätzen, wir Fans werden protestieren", heißt es weiter.

Kein Fortschritt bei Pyro-Debatte

Völlig einig sind sich Sport und Politik darin, dass der Einsatz von Pyrotechnik verboten bleibt. "Es ist einfach gefährlich", sagte DFL-Aufsichtsratschef Watzke. Die Vereine seien die Veranstalter von Spielen "und demzufolge können wir das auch nicht erlauben. Das ist völlig klar und das hat auch mit dem eigentlichen Fußballspiel sehr wenig zu tun."

Im Vorfeld des Treffens hatten sich 13 Vereine für eine Reform des Strafenkatalogs bei Pyro-Einsatz starkgemacht. Der FCM hielt sich dabei trotz vergangener Kritik zurück. 

Auch die Fan-Organisation "Unsere Kurve" kritisierte die ausbleibenden Lockerungen beim Einsatz von Pyrotechnik: "Es ist nun genau das eingetreten, was von Fanseite prognostiziert wurde - populistische Forderungen werden rausposaunt, aber Sachkenntnis ist nirgends zu erkennen. Das passiert, wenn man nicht miteinander, sondern nur übereinander spricht."