Kaiserslautern/DUR - Baris Atik und der 1. FC Kaiserslautern, das ist eine sehr spezielle und schwierige Beziehung. Der gebürtige Pfälzer spielte 2017 ein erfolgloses Jahr für den FCK, seitdem ist er eine Reizfigur am Betzenberg.

So auch am Samstag, als er im Trikot des 1. FC Magdeburg ins Fritz-Walter-Stadion zurückkehrte. "Dass er hier nicht mit offenen Armen empfangen wird, was uns und ihm klar", sagte Trainer Petrik Sander.

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Und so kam es auch. Von Beginn an wurde der 30-Jährige bei jedem Ballkontakt ausgepfiffen. Beeindrucken ließ er sich davon aber nicht.  "Mir ist es egal, ich bin Fußballer", sagte Atik nach dem 3:2-Sieg seines FCM: "Ich habe einen Job zu erledigen auf dem Platz, die können pfeifen, wie sie wollen. Wichtig ist, dass wir drei Punkte haben."

Atik hatte den Magdeburger Auswärtssieg am Betzenberg mit dem Tor zum 1:0 eingeleitet, das 3:0 vorgelegt und vor allem in Halbzeit eins überragend gespielt. Im Dribbling war er kaum zu stoppen, immer wieder spielte er starke öffnende Pässe.

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"Wäre ich jünger, würde es vielleicht in die andere Richtung kippen", sagte der Kreativspieler über die Pfiffe von den Rängen: "Mit 30 Jahren ist man schon erfahren genug und weiß wie der Hase läuft. Und es legt vielleicht sogar einen Schalter um, der mich noch mehr motiviert."

Sein Tor feierte Atik jedenfalls emotional mit einem Freudensprung und Jubel vor den mitgereisten FCM-Fans. "Wenn du ausgepfiffen und beleidigt wirst, was im Fußball ja dazugehört, kann man auch Emotionen zeigen", sagte Atik mit einem Lachen. Wirklich böse war er den Lauterer Fans aber nicht: "Es ist ein Geben und Nehmen. Wer verteilen kann, muss auch einstecken können."

Bemerkenswert: Schon das letzte Zweitligaspiel des FCM gegen den FCK hatte Baris Atik beim 2:0 im April 2025 mit zwei Treffern entschieden. Der Ex-Club scheint ihm also zu liegen.

Mitte der zweiten Halbzeit musste Atik dann vom Feld, in einem Zweikampf hatte sich ein Nerv eingeklemmt, er bekam schlecht Luft und gab sofort das Signal zum Tausch. "Der Physio hat es hingekriegt, es ist jetzt besser", gab er nach Spielende die schnelle Entwarnung.

Atik blieb nach Spielende gleich in der Heimat und freute sich auf die Zeit mit der Familie. "Es tut gut, durchzuschnaufen. Es warten harte Wochen und Monate", sagte der Deutsch-Türke: "Und dann greifen wir in der Rückrunde wieder an."

Petrik Sander stellte seinem Star nach dem Sieg am Betzenberg einmal mehr ein Sonderlob aus. "Er ist ein herausragender Fußballer und macht uns stärker", sagte der FCM-Trainer, der seine Profis am 2. Januar 2026 zum Trainingsauftakt bittet.