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  5. Ahmet Arslan vor Magdeburg-Rückkehr: Was er zum FCM-Aus und Rot-Weiss Essen sagt

Testspiel mit Rot-Weiss Essen Er ging im Streit: Das sagt Ahmet Arslan zu seiner Magdeburg-Rückkehr

Ein Jahr nach dem Wechsel-Streit mit dem 1. FC Magdeburg kehrt Ahmet Arslan als Spieler von Rot-Weiss Essen zurück in die Elbestadt zum Testspiel. Im Interview zeigt sich: Manche Wunden heilen langsam.

Von Nico Esche Aktualisiert: 17.07.2025, 18:27
Ahmet Arslan, Angreifer bei Rot-Weiss Essen, kehrt am Freitag zurück zu einem Ex-Klub 1. FC Magdeburg.
Ahmet Arslan, Angreifer bei Rot-Weiss Essen, kehrt am Freitag zurück zu einem Ex-Klub 1. FC Magdeburg. (Foto:
IMAGO / pepphoto)

Magdeburg/DUR – Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende, lautet ein Sprichwort. Eines, das vor ziemlich genau einem Jahr wohl mancher Fan des 1. FC Magdeburg im Kopf hatte, als er den Transferwirrwarr rund um Ahmet Arslan erlebte. Den Verein hat Arslan viel Geld gekostet, am Ende trennte man sich vorzeitig und im Streit.

Zwölf Monate später scheint der Offensivspieler angekommen. Bei seinem neuen Verein Rot-Weiss Essen brauchte er nicht lange, um wieder sportlich aufzublühen und die enttäuschende Zeit beim 1. FC Magdeburg abzuschütteln. Am Freitag kehrt er erstmalig nach Magdeburg zurück, beim Test seines Vereins gegen den FCM (Anstoß 14 Uhr).

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Mit Magdeburg Blau-Weiß unterhielt sich der 31-Jährige kurz vor seiner Rückkehr an den Heinz-Krügel-Platz über seinen Start in Essen und über seine Vergangenheit bei den "Blau-Weißen“.

Arslan-Comeback nach Magdeburg: Ein Jahr später

Der Abgang von Ahmet Arslan beim 1. FC Magdeburg zog sich in die Länge. 400.000 Euro soll er dem FCM damals gekostet haben. Am Ende kam der Angreifer auf ein paar Einsätze in der 2. Bundesliga. Zuletzt strafte man ihn ins Training der U23 ab. Für den damaligen „Königstransfer“, der als Torschützenkönig aus der 3. Liga nach Magdeburg kam, ein Affront.

Schade, dass es am Ende nicht für den Aufstieg gereicht hat

Ahmet Arslan über den verpassten FCM-Aufstieg

Arslan wechselte zu Rot-Weiss Essen, eine Klasse tiefer. Doch die Probleme hörten für ihn nicht auf, verlagerten sich: „Es war eine körperlich wie mental anstrengende Saison, erst recht nach der nicht so guten Hinrunde, die uns viel abverlangt hat.“ RWE geriet ins Schwimmen, musste viele Niederlagen einstecken und kämpfte zeitweise in der Abstiegszone.

Trotzdem blickt Arslan positiv auf diese strapaziöse Zeit in Essen. Was einen entscheidenden Grund hat: „Nach so einer Vorsaison war es echt schön, wieder zu spielen und zu treffen.“ Beim FCM absolvierte der Deutsch-Türke 247 Spielminuten, drei Einsätze gingen über sechs Minuten. 

Rot-Weiss Essen: Arslan ein Glücksgriff

Auf den damaligen Cheftrainer Christian Titz angesprochen, wollte sich Arslan nicht äußern. Viel lieber, so sagt er gutgelaunt, möchte der Ex-FCM-Spieler über die schönen Seiten des Fußballs sprechen. So wie die erfolgreiche Rückrunde, in der der gebürtige Memminger bei Rot-Weiß Essen auftrumpfte und den Ruhrpott-Verein mit seinen Toren den Klassenerhalt sicherte.

Kommentar zum Arslan-Abschied: Endlich ist diese Farce beim FCM beendet

„Ich definiere mich über Tore und Vorlagen“, sagt Arslan. „Das war Balsam für die Seele. Ich bin froh, einen Verein gefunden zu haben, bei dem ich mich wohlfühle“. In der ausgelaufenen Drittliga-Saison traf er 14-mal und legte fünffach auf.

Ihm sei anfangs in Essen viel geholfen worden, sagt er. Und, wichtiger, man habe an ihn geglaubt: „Es tut gut, wenn einem Vertrauen geschenkt wird, das war in der Saison davor nicht so.“

Der 1. FC Magdeburg hallt bei Arslan nach

Nach einer verkorksten Hinrunde beim FCM verliehen ihn die Magdeburger um Titz und Sportboss Otmar Schork zu Dynamo Dresden. Ein Klub, in dem er bereits einmal gespielt hat und wo er zum Goalgetter reifte. Das halbe Jahr sollte ihn sportlich wieder auf die Beine helfen. So hoffte der FCM damals. Es kam aber anders.

Nach seiner Magdeburg-Rückkehr kam es endgültig zum Bruch zwischen Arslan und dem FCM. Der Spieler hadert noch heute: „Ich habe mich trotz Angeboten von zum Teil namhafteren Vereinen bewusst für den 1. FC Magdeburg entschieden. Sie haben mich stark umworben und ich hatte Lust auf diese Aufgabe."

Doch Trainer Titz setzte nicht auf den Drittliga-Torjäger. "Ich habe das Gefühl, dass mir dort eine Chance verwehrt wurde. Nicht einfach so beendet man einen Dreijahresvertrag vorzeitig“, sagt Arslan.

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Im Gespräch wirkt Arslan entspannt, wenn er über seinen ehemaligen Arbeitgeber spricht. Immer wieder betont er zudem glaubhaft, wie wohl er sich bei Rot-Weiss Essen fühlt. Ein Klub, bei dem, wie er sagt, sich „gut vorstellen kann, noch ein paar Jahre zu verbringen."

FCM gegen Rot-Weiss Essen im Test

Mit Essen wird der Führungsspieler am Freitag auf den FCM in der Magdeburger Avnet-Arena treffen. Als Arslan das letzte Mal dort auflief, hieß das Stadion noch MDCC-Arena und der FCM fand im unteren Drittel der Tabelle statt. Es ist viel passiert seither.

Bekannte Gesichter wird er beim Testspiel trotzdem antreffen. Am meisten freue er sich auf Baris Atik, Silas Gnaka, Tarek Chahed und Dominik Reimann sowie auf Mannschaftsleiter Heiko Horner. Mit allen stehe er noch in Kontakt.

Auf das Spiel blickt er trotz seiner Vorgeschichte sachlich und fokussiert. „Es ist für unsere Vorbereitung wichtig, gegen einen guten Gegner zu spielen.“ Ohne Groll, so scheint es, schaut er auf den 1. FC Magdeburg, der aus seiner Sicht „eine sehr gute Saison gespielt“ hat. Er findet es „schade, dass es am Ende nicht für den Aufstieg gereicht hat.“

Arslan ist bei RWE angekommen und hat offenbar einen Haken hinter den Disput mit dem FCM gemacht. Ganz los, so scheint es, lässt ihn der einstige Zwist zwischen ihm und dem Club dann doch nicht. Arslan bilanziert: „Es war für mich in Magdeburg nicht die erfolgreichste Zeit – sie war menschlich für mich prägender als sportlich.“