1. FC Magdeburg News
  2. >
  3. News
  4. >
  5. 1. FC Magdeburg - Dynamo Dresden: Ein Duell mit langer und hitziger Historie

"Elb-Classico" neu belebt Atik, Eigentore, einmalige Rivalität: Was den FCM und Dynamo verbindet

Dynamo Dresden und der 1. FC Magdeburg treffen schon bald in der 2. Bundesliga aufeinander. Beide teilen eine bewegte Geschichte – und so manchen Star-Spieler.

Von Hans-Joachim Malli Aktualisiert: 14.05.2025, 08:47
Dieter Riedel (li., Dynamo Dresden) gegen Klaus Decker (1. FC Magdeburg) im Jahr 1975.
Dieter Riedel (li., Dynamo Dresden) gegen Klaus Decker (1. FC Magdeburg) im Jahr 1975. (Archivfoto: IMAGO/Werner Schulze)

Magdeburg/Dresden - Nach drei Jahren gibt es in der neuen Zweitliga-Saison wieder den "Elb-Classico“, das Duell zwischen dem 1. FC Magdeburg und der SG Dynamo Dresden.

Die Schwarz-Gelben, die gleich nach der Wende auch vier Jahre Bundesliga spielten, waren 2021/22 aus der 2. Liga abgestiegen, just als der FCM gerade wieder ins deutsche Unterhaus zurückkehrte.

Lesen Sie auch: Dynamo Dresden feiert Aufstieg in 2. Bundesliga

Zwei Spieltage vor Schluss machte der Traditionsverein aus Sachsen vorzeitig den Aufstieg klar, kämpft am kommenden letzten Spieltag im Fernduell mit Tabellenführer Arminia Bielefeld noch um den Zweitliga-Meistertitel. Es wäre der dritte. Magdeburg und Osnabrück kommen auf je zwei Drittliga-Meisterschaften.

1. FC Magdeburg – Dynamo Dresden: Hitzige Duelle und große Spieler

Mit den Dynamos haben die Blau-Weißen in der Vergangenheit so manches brisante Duell ausgefochten. Beide Vereine bildeten speziell in den 1970er Jahren das Top-Duo in der damaligen DDR. Wie der FCM gewannen die Dresdner siebenmal den FDGB-Pokal, wurden aber im Vergleich zum Club (3) gleich achtmal die DDR-Meister. Der FCM sicherte sich dafür als einziges DDR-Team einen Europapokal.  

Zu den bekanntesten Spielern der "Elbflorenzer" zählen in der über 70-jährigen Vereinsgeschichte Hans-Jürgen Kreische, Hans-Jürgen "Dixie“ Dörner, Reinhard Häfner, Ulf Kirsten, Ralf Minge und Matthias Sammer.

Lesen Sie auch: Auf- und Absteiger stehen fest: Die Teilnehmer der 2. Bundesliga 2025/26

In der ersten Meistersaison des FCM war Dynamo Dresden am 7. Januar 1972 zur Flutlichtpremiere im Ernst-Grube-Stadion zu Gast. Nach dem 1:0 vor 38.000 Zuschauern unterlief Axel Tyll ein Eigentor, welches Wolfgang "Paule“ Seguin mit seinem Treffer zum 2:1-Sieg acht Minuten vor Schluss korrigierte.

Am Ende hatte der FCM, der in der Saison 1971/72 übrigens alle (!) 13 Heimspiele gewann, fünf Punkte Vorsprung auf die Gelb-Schwarzen. Noch spannender war es in der Saison 1973/74, als der FCM am vorletzten Spieltag mit 1:0 in Dresden gewann und Dynamo noch vom Thron stürzte.

Im FDGB-Pokalfinale 1978 behielt der FCM dank eines frühen Kopfballtreffers von Kapitän Manfred Zapf mit 1:0 die Oberhand. Vizemeister Dresden spielte neben dem NOFV-Meister Hansa Rostock ab 1991/92 in der 1. Bundesliga, musste die Eliteliga aber 1995 nach zahlreichen Skandalen zwangsweise verlassen.

Magdeburg in der Regionalliga gegen Dresden

Nach der Wende trafen beide Teams erst wieder in der Saison 1997/98 in der Regionalliga Nordost aufeinander. Die folgenden Begegnungen, vor allem in der 3. Liga, waren nicht nur von großer sportlicher Rivalität, sondern auch von beiderseitigen Fanausschreitungen geprägt. So bewarfen sich die Fans auch schon mal gegenseitig mit Fäkalien, kamen im Umfeld der Stadien Reiterstaffeln und Wasserwerfer der Polizei zum Einsatz.

FCM-Superstar Baris Atik im Trikot von Dynamo Dresden am 19. Mai 2019.
FCM-Superstar Baris Atik im Trikot von Dynamo Dresden am 19. Mai 2019.
(Foto: IMAGO/Karina Hessland)

Zuletzt standen sich der FCM und Dynamo Dresden in der Saison 2018/19 in der 2. Bundesliga (2:2, 1:1) sowie 2020/21 in der 3. Liga (0:1, 0:1) gegenüber.

Waren Vereinswechsel zu DDR-Zeiten eher selten, wobei Nationalspieler Detlef Schößler 1989 elbaufwärts von Magdeburg nach Dresden wechselte, war es später Normalität. Bekanntester Ex-Dresdner in Reihen des FCM dürfte wohl Baris Atik sein, der 2019 noch gegen den Club antrat und ein Tor vorbereitete.

Den umgekehrten Weg gingen zuletzt Ahmet Arslan und Andi Hoti. Auch Frank Lieberam (heute 62) spielte für beide Vereine. Für den FCM war er gar dreimal aktiv (1981-1983, 1984/85) und dann nochmal 1996 bis 1998. Beim letzten Mal sogar als Kapitän, der seine Mitspieler wegen ausstehender Gehälter zum Streik aufrief und mit ihnen statt auf den Trainingsplatz ins Kino ging.