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Exklusiv-Interview Ex-FCM Sören Bertram über Neuzugang Müller: „Win-win-Situation für alle“

Viele Stunden verbrachte Sören Bertram gemeinsam mit Tobias Müller auf dem Rasen. Für Magdeburg Blau-Weiß erinnert sich der Flügelstürmer zurück an die gemeinsame Zeit und erklärt, warum der FCM-Neuzugang so gut sein kann.

Von Nico Esche 07.01.2024, 07:00
Sören Bertram und Tobias Müller spielten zwei Jahre lang gemeinsam beim 1. FC Magdeburg.
Sören Bertram und Tobias Müller spielten zwei Jahre lang gemeinsam beim 1. FC Magdeburg. (Fotos: IMAGO / Christian Schroedter, osnapix | Montage: Nico Esche)

Magdeburg - Zwei Jahre lang spielten Sören Bertram und Tobias Müller gemeinsam beim 1. FC Magdeburg. Zusammen erkämpften sie zweimal in Folge knapp den Erhalt in der 3. Liga. Zwei Jahre Abstiegskampf schweißen zusammen. Nun kehrt Tobias Müller zurück zum 1. FC Magdeburg. Was besonders einen glücklich macht.

„Ich habe mich sehr für ihn gefreut, finde es eine coole Sache“, sagt Sören Bertram am Telefon über den Magdeburger Winter-Neuzugang Tobias Müller.

Müller übernahm im Laufe der Drittligasaison die Kapitänsbinde von FCM-Legende Christian Beck und führte seinen sportlich maroden Verein im Sommer 2022 sensationell zur Drittligameisterschaft.

FCM-Neuzugang Tobias Müller: Abgang und Comeback

Dieser Erfolg sollte das vorzeitige Ende des gemeinsamen Wegs von Tobias Müller und dem 1. FCM sein. Bei der Meisterfeier verkündete der gebürtige Badener seinen Abschied. Sein Weg führte ihn zum Zweitligakonkurrenten SC Paderborn.

„Wir sind sehr eng befreundet“, sagt Bertram und versucht den Abgang seines Ex-Kapitäns zu erklären. „Er ist ein Familienmensch, er ging nach Paderborn aus familiären Gründen, was ich nachvollziehen konnte. Nicht des Geldes wegen, wie viele denken.“

FCM-Sportchef Otmar Schork, Sören Bertram und Tobias Müller im Mai 2022.
FCM-Sportchef Otmar Schork, Sören Bertram und Tobias Müller im Mai 2022.
(Foto: IMAGO / osnapix)

Nach nur 29 Partien, die Müller für die Ostwestfalen auf dem Rasen stand, war Schluss beim SCP. „Ich weiß auch, dass ich Otmar Schork jederzeit anrufen kann“, sagte Tobias Müller Magdeburg Blau-Weiß nur wenige Stunden vor dem Aufeinandertreffen seines Vereins mit dem 1. FC Magdeburg im September 2023. Wenige Wochen später stellt der 1. FCM ihn als ersten Wintertransfer der Saison vor.

„Sie waren in der Familienplanung. Jetzt ist das zweite Kind da und er hat für sich die Entscheidung getroffen, zurückzugehen“, erklärt Sören Bertram.

Der Angreifer, der 67-mal für den 1. FCM spielte (14 Tore, fünf Vorlagen) und im Sommer 2021 zähneknirschend den Verein Richtung VfL Osnabrück verlassen musste, telefonierte nach eigener Aussage mit Kumpel Müller kurz vor Bekanntmachung des Transfers.

Tobias Müller: Durchaus erfahrener Zweitligaspieler

Die Entscheidung, den schlaksigen, kopfballstarken Innenverteidiger zurück an die Elbe zu lotsen? „Für den FCM ein guter Transfer“, so Bertram. „Tobi war auch ein bisschen das Aushängeschild des FCM als Kapitän.“

Ob der Deal mit Müller ein „Happy End“ für Verein und Spieler wird, muss sich erst noch zeigen. Müller ist ein durchaus erfahrener Zweitligaspieler (55 Spiele im Unterhaus), ein „sehr eleganter Innenverteidiger, der ein sehr gutes Aufbauspiel hat und mit seinen Qualitäten auf dem Platz überzeugt“, sagt Ex-Kollege Sören Bertram.

Ein enormer Vorteil: Müller braucht nicht viel Zeit zur Eingewöhnung. Bertram: „Er kennt das System von Christian Titz in- und auswendig, er hat es gelebt, seitdem Titz übernahm.“ Für den aktuell vereinslosen Flügelstürmer ist der Müller-Transfer zum FCM „also für alle eine Win-win-Situation.“

1. FC Magdeburg und seine Innenverteidiger: Viel Konkurrenz, viel Kampf

Voraussichtlich wird sich der FCM-Neuzugang hinter den beiden etablierten Innenverteidigern Daniel Heber und Cristiano Piccini einordnen müssen. Sie sind aufeinander abgestimmt, eingespielt.

Weiß auch Bertram, der seinem Kumpel einen „Vollprofi“ und „Führungsspieler“ nennt und die meisten FCM-Spiele am Bildschirm verfolgt: „Piccini und Heber haben eine gute Hinrunde gespielt.“ Er ist sich aber sicher: „Tobi wird sich nahtlos einreihen können und seinen Platz finden.“

Wie sieht die Innenverteidigung der Rückrunde beim 1. FC Magdeburg aus? Wer wird den Vorzug erhalten, wer muss nachgeben? Wird es gar ein gänzlich neues System für die FCM-Abwehr geben? Acht mögliche Kandidaten gibt es im Club-Kader für diese so wichtige Position, aber aktuell nur zwei Plätze, die es zu vergeben gibt.

Leihspieler Jamie Lawrence blühte in der vergangenen Rückrunde auf, ließ aber in dieser Saison stark nach, spielt heute gar keine Rolle mehr. Malcolm Cacutalua und Belal Halbouni hatten nie eine Chance, sie werden mit einem Drittligisten in Verbindung gebracht.

Stammkraft Daniel Heber muss wegen manch verursachten Wacklers deutlich mehr um seinen Platz kämpfen, als der international erfahrene und stabil auftretende Cristiano Piccini.

FCM-Transfer Müller im besten Alter

Tobias Müller wird sich nicht mit der Rolle des Reservisten zufriedengeben. Er ist mit 29 Jahren im besten Fußballeralter, war Führungsspieler und Kapitän einer Meistermannschaft.

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„Er ist nicht der Typ, der lautstark etwas herausposaunt, sondern einer, der mit Leistung vorangeht“, erinnert sich Sören Bertram. Ob das von Vor- oder Nachteil sein wird, wird sich spätestens dann zeigen, wenn der letzte Schiedsrichterpfiff der Saison verhallt ist.