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  5. FC Magdeburg - Paderborn: Conteh, Müller und Obermaier im Fokus

"Abgänge taten brutal weh" Wie sich die Ex-FCM-Profis Müller, Obermair und Conteh in Paderborn schlagen

Am Freitag kehren gleich drei ehemalige 1. FC Magdeburg-Spieler zurück an die Elbe: Tobias Müller, Raphael Obermair und Sirlord Conteh gehörten zur FCM-Aufstiegsmannschaft. Wie ging es für sie seit 2022 weiter?

Von Nico Esche 22.09.2023, 06:02
Ehemalige Spieler vom 1. FC Magdeburg: Tobias Müller, Raphael Obermair, Sirlord Conteh - sie spielen aktuell für den SC Paderborn und kehren am Freitag zurück an die Elbe.
Ehemalige Spieler vom 1. FC Magdeburg: Tobias Müller, Raphael Obermair, Sirlord Conteh - sie spielen aktuell für den SC Paderborn und kehren am Freitag zurück an die Elbe. (Fotos: IMAGO / Beautiful Sports, Philipp Szyza, Claus Bergmann)

Magdeburg - Ein Grund für den guten Saisonstart des 1. FC Magdeburg in dieser Saison (sechs Spiele, elf Punkte) ist für Otmar Schork, dass im Sommer fast alle Leistungsträger gehalten werden konnten.

„Anders als im Vorjahr“, betont der FCM-Sportchef: „Da haben uns Tobias Müller, Raphael Obermair und Sirlord Conteh im Aufstiegsjahr verlassen“, sagte er am Rande eines Testspiels im September 2023. „Das tat uns brutal weh“, ergänzt der FCM-Boss.

Vom 1. FC Magdeburg zum SC Paderborn: Müller, Obermair und Conteh

Alle drei von Schork genannten Spieler verließen den FCM nach dem Zweitliga-Aufstieg 2022. Sie gingen in Richtung Paderborn. Nun kehren sie wieder zurück nach Magdeburg, in den Trikots des SCP. So erging es den drei Ex-FCM-Profis in der jüngeren Vergangenheit:

Tobias Müller

Tobias Müller übernahm die Kapitänsbinde von FCM-Legende Christian Beck und führte den Club aus dem Tabellenkeller in den Drittliga-Olymp. Kurz darauf reckte Müller den Pokal in den Magdeburger Himmel, als Kapitän einer Mannschaft, die in der Saison 2021/22 mit großem Abstand Meister wurde.

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Noch am selben Tag wurde der Innenverteidiger verabschiedet. Sein Weg sollte zum SC Paderborn führen. Dort spielte er seither eine untergeordnete Rolle in der Innenverteidigung, musste sich meist hinter Jannis Heuer (kam frisch von Wolfsburg II) und Marcel Hoffmeier (Preußen Münster) einordnen.

16 Einsätze absolvierte Müller für den SCP in der vergangenen Saison, er spielte nur neun Mal über die vollen 90 Minuten. Auch in dieser Saison reichte es bislang nur zu zwei Einsätzen.

Den 1,88 Meter großen Verteidiger zog es damals laut eigener Aussage nach Paderborn, weil er zum einen eine neue Herausforderung suchen wollte, zum anderen aus familiären Gründen.

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Rein sportlich konnte er noch nicht richtig Fuß fassen in der Stadt an der Pader. "Ich warte beharrlich auf meine Chance – das hat mich auch in der Vergangenheit ausgezeichnet", sagte Müller im Exklusiv-Interview von 'Magdeburg Blau-Weiß'. Immerhin gelang ihm mit seinem Team am Ende der Saison ein sehr guter sechster Tabellenplatz.

Raphael Obermair

Der Rechtsaußen war maßgeblich am Erfolg des SCP in der vergangenen Saison beteiligt, spielte 30 Mal, dabei gelangen ihm zwei Tore und sechs Vorlagen. Die Stärken, die den ehemaligen philippinischen Nationalspieler beim FCM einen Stammplatz sicherten, zeigt er bislang auch bei den Ostwestfalen.

Raphael Obermair (r.) vom SC Paderborn im Duell mit 1. FC Magdeburg-Spieler Mo El Hankouri.
Raphael Obermair (r.) vom SC Paderborn im Duell mit 1. FC Magdeburg-Spieler Mo El Hankouri.
Foto: IMAGO / PaetzelPress

Seine Schnelligkeit, Technik und das gute Auge für den Mitspieler präsentierte der 27-Jährige auch in dieser Saison. Zwei Vorlagen gelangen ihm bereits. Allein, geholfen haben sie wenig bei den Niederlagen gegen Holstein Kiel und dem 1. FC Kaiserslautern. Wie sein Kollege Müller hadert auch er mit dem aktuellen Saisonverlauf beim SCP (Platz 14), sagte der Zeitung Neue Westfälische: „Wir alle hatten uns den Start anders vorgestellt.“

77 Mal spielte Obermair für den 1. FC Magdeburg (acht Tore, 16 Vorlagen). Sein Weggang war eine Zäsur auf der rechten Außenverteidigerposition bei den „Größten der Welt“: Bis heute konnten die Magdeburger keinen gleichwertigen Ersatz für den Außenverteidiger mit Drang nach vorne finden.

Sirlord Conteh

Sirlord Conteh, genannt „Sissi“, hatte einen schweren Start bei den Magdeburgern. Seine Geschwindigkeit ist noch heute eine Waffe für jede Mannschaft, er zählt zu den schnellsten Spielern im deutschen Profifußball. Nur das Tor, das wollte und wollte einst in seiner Zeit beim FCM nicht fallen.

SC Paderborns Sirlord Conteh erobert den Ball gegen FCM-Spieler Silas Gnaka.
SC Paderborns Sirlord Conteh erobert den Ball gegen FCM-Spieler Silas Gnaka.
Foto: IMAGO / PaetzelPress

Unter FCM-Cheftrainer Christian Titz sollte dann auch das Einnetzen bei Sissi klappen. Dem Flügelflitzer gelangen beim Club in 68 Spielen 15 Tore, achtmal legte er auf. Ein Außenbandriss folgte, Conteh fiel wochenlang verletzt aus. Für ihn setzte Titz einen Spieler ein, der bis dahin nur Reservist war: Jason Ceka. Es wurde eine Erfolgsgeschichte.

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Beim SC Paderborn blieb Conteh verletzungsfrei, fehlte nur ein einziges Spiel und das Gelb-Rot-gesperrt - ausgerechnet gegen den 1. FC Magdeburg in der Saison 2022/23. Beim SCP wird er unter Trainer Lukas Kwasniok, anders als beim FCM, vorrangig als Mittelstürmer eingesetzt.

Dort soll Conteh die weit geschlagenen Bälle mit seinem Tempo schnappen und verarbeiten. Oder in den Worten von Trainer Kwasniok im Westfalen-Blatt: „Wenn wir Sissi aufstellen, hoffen unsere Gegner, dass wir keinen langen Ball spielen“.

Sissi kam dem Wunsch seines Trainers bislang regelmäßig nach: acht Tore und fünf Vorlagen erzielte Conteh in 43 Spielen für den SCP.