Durchwachsene Saison Die FCM-Elf der Hinrunde: Nur zwei Spieler zeigten konstant gute Leistung
Die Hinrunde verlief für den 1. FC Magdeburg in dieser Saison turbulent. Magdeburg Blau-Weiß fasst alle Spiele bis hierhin zusammen und kürt die beste Elf der Hinrunde.
Magdeburg – Nach einer sensationellen Rückkehr des 1. FC Magdeburg in der vergangenen Rückrunde, als der Club nicht nur den drohenden Abstieg verhinderte, sondern es mit guten Leistungen ins Tabellenmittelfeld schaffte, waren die Erwartungen vor der Saison 2023/24 im Sommer groß. Diese sollten zunächst bestätigt und später wieder gedämpft werden.
In den ersten Spieltagen dieser Hinrunde sah vieles nach einem fulminanten Durchmarsch der Titz-Elf aus. Der Auftakt gegen Wehen Wiesbaden endete mit einem Remis, anschließend legte der FCM so richtig los.
1. FC Magdeburg mit furiosem Saisonstart
Am zweiten Spieltag schlug der Club Eintracht Braunschweig (2:1) und nur wenige Tage später Jahn Regensburg im DFB-Pokal (2:1). Als Nächstes nahm sich der FCM Holstein Kiel vor – immerhin aktuell Herbstmeister – und fertigte die Norddeutschen mit 4:2 ab.
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Es folgten der amtierende Vize-Herbstmeister FC St. Pauli, bei dem „Blau-Weiß“ ein torloses Unentschieden herausholte und Hertha BSC Berlin, das beim „Jahrhundertspiel“ mit 6:4 aus der MDCC-Arena geschossen wurde.
Immer wieder überragender Mann dabei: Luca Schuler. Der Mittelstürmer kämpfte sich nach langer Verletzungspause zurück und schoss in den ersten fünf Pflichtspielen fünf Tore.
Überragt wurde Schuler nur noch von Baris Atik. Der Spielmacher zeigte konstant gute bis sehr gute Leistungen und war oft das Zünglein an der Waage. Die Top-Note 1 erhielt jedoch ein anderer, nämlich Silas Gnaka beim Spiel gegen Berlin.
FCM: Die finstere Phase der Hinrunde
Manch ein Fan träumte da bereits von der Bundesliga. Fußballlegende Toni Kroos sah den 1. FCM als einen der Aufstiegskandidaten in dieser Saison. Es sollte aber anders kommen.
Die Mannschaft von FCM-Cheftrainer Christian Titz wurde in den folgenden Spielen durchgereicht. Acht Partien konnten die „Größten der Welt“ am Stück nicht gewinnen, in sechs davon gingen sie als Verlierer vom Platz. Angefangen hat alles beim heiß erwarteten Auswärtsmatch in Gelsenkirchen, beim Top-Spiel im Fußballtempel von Schalke 04.
Nach einer 2:0-Führung, geriet der FCM ins Hintertreffen. Schalke drehte das Spiel und gewann am Ende. Gegen den SC Paderborn und zwei Wochen später gegen den Karlsruher SC holte der 1. FCM noch jeweils ein Unentschieden. Gegen Nürnberg, Hannover, Elversberg und auch in Hamburg und gegen Rostock verloren die Magdeburger.
Das spiegelte sich in den Noten wider. Nach den Spielen gegen Nürnberg und Elversberg hagelte es von „Magdeburg Blau-Weiß“ Vieren und Fünfen. Der FCM spielte teilweise wie aufgelöst – auch, wenn die Partien nur mit einem Tor Unterschied verloren wurden.
Mindestens zwei Konstanten gab es jedoch, namentlich Atik und Torwart Dominik Reimann, die oft ein wenig mehr als ihre Kollegen versuchten, die drohenden Niederlagen abzuwenden.
Der 1. FCM steckte in der Krise. Nur zwei von 24 möglichen Punkten holte der Club in dieser Zeit. Immerhin gelang es den Magdeburgern gegen Holstein Kiel in der zweiten Runde des DFB-Pokals, einen Sieg einzutüten. Der alles überragende Spieler an dem Abend inklusive Elfmeterschießen: Keeper Dominik Reimann (Note 1).
FCM im Abstiegskampf und Pokal-Aus
Acht sieglose Liga-Spiele steckten dem FCM in den Knochen, in dieser Zeit gelang Schuler kein einziger Treffer. Das sollte sich gegen den VfL Osnabrück Ende November ändern. Und prompt gewann die Titz-Elf wieder.
Gegen den 1. FC Kaiserslautern eine Woche später siegte der FCM sogar mit drei Toren Unterschied (4:1). Es folgte das bittere Ausscheiden aus dem DFB-Pokal gegen Fortuna Düsseldorf und elf Tage später gegen ebenjene eine Niederlage in der 2. Bundesliga. Dazwischen lag ein Last-Minute-Remis bei der SpVgg Greuther Fürth.
Der Endspurt der Hinrunde sorgte für eine Achterbahn der Gefühle beim FCM. Immerhin sackte der Club sieben von zwölf möglichen Punkte ein. Bemerkenswert vor allem, wie sich Amara Condé von der Bank in die Startelf zurückkämpfte – und so von „Magdeburg Blau-Weiß“ reihenweise gute Noten ergattern konnte.
Auch Herbert Bockhorn und Xavier Amaechi zeigten zum Ende hin teils sehr gute Leistungen und waren die großen Überraschungen in den Spielen zum Hinrundenabschluss. Und so konstant gut die Leistung von Gnaka zum Beispiel war, so sehr ließ die Performance von FCM-Mittelstürmer Luc Castaignos nach. Ihm gelang Richtung Ende der Hinrunde als Vertreter für den verletzten Luca Schuler wenig Zählbares.
Das ist die FCM-Elf der Hinrunde
Eine turbulente – oder eher durchwachsene – Hinrunde ging für den 1. FC Magdeburg zu Ende. Der Club ruht zum Winter hauchzarte drei Punkte vor dem Relegationsplatz. Während die Leistung mancher Spieler im Verlauf der Hinrunde nachließ, wuchsen andere Akteure über sich hinaus.
Eine Niederlage nicht hinnehmen zu wollen, bis zur letzten Sekunde für den Sieg zu kämpfen und vor allem konstant gute Leistung zeigten aber nur zwei Spieler im Verein dauerhaft.
Dominik Reimann hatte zwar den ein oder anderen Wackler und auch seine Strafraumbeherrschung ließ des Öfteren zu Wünschen übrig. Doch hielt er seine Mannschaft mit vielen starken Paraden in den Spielen und damit am Leben. Er war einer der Hauptgründe, warum der FCM bis auf ein Spiel immer nur mit einem Tor Unterschied verlor.
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Getoppt, wenn auch nur knapp, wird das einzig von Baris Atik. Der kreative Spielmacher lief sich in allen Spielen die Seele aus dem Leib, glänzte mit feiner Technik, war Antreiber und Motor der Mannschaft – auf und neben dem Platz.
Seine Leistung in dieser Hinrunde war phasenweise atemberaubend. Nichts führt momentan an BA23 vorbei. Er ist damit verdienter „Spieler der Hinrunde“ von Magdeburg Blau-Weiß.
Die beste Elf vom 1. FC Magdeburg in der Hinrunde
Dominik Reimann - Leon Bell Bell, Daniel Heber, Cristiano Piccini, Herbert Bockhorn - Daniel Elfadli - Tatsuya Ito, Amara Condé, Silas Gnaka, Xavier Amaechi - Baris Atik
Hinweis: Die Elf der Hinrunde spiegelt vorrangig den Notenschnitt der einzelnen Spieler wider, größtenteils unabhängig der Anzahl an Bewertungen. Spieler wie Jason Ceka und Luca Schuler sammelten zwar mehr Scorer als andere Spieler, ihr Notenschnitt war insgesamt aber schlechter.