Vier-Tore-Mann im Fokus Nach Kaars-Show - Schalke-Legenden staunen: "Warum haben wir den nicht?"
Martijn Kaars war der überragende Mann beim 5:2-Sieg des 1. FC Magdeburg. Die Schalker Abwehr fand keine Antwort auf den eiskalten Torjäger, während Klub-Ikonen wie Klaus Fischer nur noch staunen konnten.

Magdeburg/DUR – Martijn Kaars und seine Kollegen vom 1. FC Magdeburg haben am vergangenen Spieltag den FC Schalke 04 am Nasenring durch die heimische Manege gezogen. Fünf Tore erzielte der FCM in Gelsenkirchen, vier davon Kaars. Die nationale Presse überschlägt sich.
Nüchtern betrachteten zwei Schalke-Legenden die Partie. Auf dem YouTube-Kanal "Fußball Legenden Talk“ lobten sie die Magdeburger und wunderten sich über eine Personalie.
Abramczik und Fischer: Schalke-Ikonen loben FCM-Stürmer Kaars
Martijn Kaars war klar der Mann des Spiels beim 5:2-Sieg des FCM gegen Schalke. Die Gastgeber konnten den schnellen und vor dem Tor eiskalten Stürmer nicht bremsen. "Ich weiß nicht, wo die den herhaben. Ich glaube für 800.000 oder 700.000, oder was der gekostet hat“, zeigte sich Rüdiger Abramczik erstaunt über den Magdeburger Mittelstürmer.
Und weiter: "Da frage ich mich: Du meine Güte, Kees war Jugendtrainer von ihm. Vielleicht hätte er auch mal gucken sollen, ob er den nicht irgendwo gesehen hätte. Der Kees kommt nun mal daher.“
"Kees und Kaars" mit gemeinsamer Vergangenheit
Der heutige Schalke-Coach Kees van Wonderen trainierte Martijn Kaars in seiner Zeit bei der niederländischen U18-Nationalmannschaft. Fünf Spiele absolvierte der heute 25-Jährige Kaars dort.
Der einstige Mittelstürmer Klaus Fischer stimmte seinem Kollegen zu: "Der kommt aus Holland, wir liegen an der holländischen Grenze, den muss man doch im Auge haben. Die fahren überall herum, der ist vor der Haustür.“
Martijn Kaars wechselte im Sommer 2024 vom niederländischen Zweitligisten Helmond Sport zum 1. FC Magdeburg - lange bevor Kees van Wonderen den Posten des Cheftrainers auf Schalke annahm.
Die Verhandlungen mit Kaars waren nicht leicht, gab der FCM-Sportchef Otmar Schork später zu. 800.000 Euro soll der FCM im Sommer für Kaars gezahlt haben – Rekord.
Kaars überragt Schalke: FCM im Aufwind
Vor allem die vielen Tiefenläufe von Kaars begeisterten die beiden Schalke-Legenden, die zusammengenommen fast 600 Spiele für die Königsblauen absolviert haben.
Gleichzeitig schimpften sie aber auch über die Abwehrleistung der Schalker an diesem Abend. Abramczik: "So einen Stürmer musst du verhaften, 30 Meter vor dem Tor, da lasse ich den nicht mehr kreuz und quer laufen, dann bleibe ich dran und schaue, dass ich den aus dem Spiel krieg.“
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Der 1. FC Magdeburg war im Spiel gegen Schalke wacher, cleverer und effektiver. Die Gelsenkirchener spielten nicht schlecht, agierten aber in vielen Situationen verschlafen. Es war eine Niederlage, die die Schalker nicht mehr so schnell vergessen werden.
Klaus Fischer hielt dementsprechend fest: "Das war eine richtige Klatsche, muss ich ehrlich sagen. Ich habe keine Mannschaft gesehen, die so aufgespielt hat wie hier Magdeburg. Die haben wirklich einige gute Leute in ihren Reihen, der Elfer [Mo El Hankouri] hat das Spiel immer gemacht und war immer anspielbar, auch die 29 [Livan Burcu]“.
Für den ehemaligen Rechtsaußen und heutigen Sportchef von Hessen Kassel, Rüdiger Abramczik, steht fest: die Magdeburger? "Das ist eine Mannschaft, die aufsteigen kann.“ Die Schalker wiederum sollten sich laut den beiden keine Illusionen machen - die Bundesliga liegt nach dem Magdeburg-Spiel in weiter Ferne.