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  5. FCM-Leihgabe Robert Leipertz - Tobias Müller: "Es war keine leichte Zeit“

FCM-Spieler über zweite Chance "Es war keine leichte Zeit“ – Müller über Leipertz' Kampf zurück auf den Rasen

Robert Leipertz kämpft um seine Karriere, Tobias Müller begleitet ihn als Freund und Mitspieler. Während Leipertz beim 1. FC Magdeburg kaum eine Chance bekam und nach Ulm wechselte, beobachtet Müller seinen schwierigen Weg genau.

Von Nico Esche 27.02.2025, 06:00
Robert Leipertz (groß) bekam beim 1. FC Magdeburg kein Fuß auf den Boden. Kumpel und Teamkollege Tobias Müller freut sich über Leipertz' Chance beim SSV Ulm.
Robert Leipertz (groß) bekam beim 1. FC Magdeburg kein Fuß auf den Boden. Kumpel und Teamkollege Tobias Müller freut sich über Leipertz' Chance beim SSV Ulm. (Foto: IMAGO / Christian Schroedter; Lucca Fundel)

Magdeburg/Ulm/DUR – Manch einer wird sich wohl im Sommer verwundert die Augen gerieben haben, als der 1. FC Magdeburg Robert Leipertz als Neuzugang vorstellte. Ein erfahrener Spieler. Aber auch einer, der zuletzt viel von Verletzungen geplagt war.

Die Zeit beim 1. FCM war für Leipertz mehr Kampf als Freude. Im Club-Trikot zeigte er sich nur in der 5. Liga, bei der Reserve. Der Abgang zum SSV Ulm im Winter war für Leipertz ein sportliches Aufatmen. FCM-Spieler Tobias Müller zeigt derweil Einblicke auf die zweite Chance seines Kumpels.

Nur dreimal saß Robert Leipertz an Spieltagen auf der Bank des Zweitligisten 1. FC Magdeburg. Keine einzige Minute absolvierte er auf dem Rasen. Der 32-Jährige spielte beim Club bis zum Winter nur die Rolle des Reservisten in der Oberliga, bei der U23. Dort spielte er regelmäßig.

Leipertz beim 1. FCM nur Reservespieler

"Mit Robert bekommen wir einen erfahrenen Zweitliga-Spieler, der uns mit seiner Dynamik und seiner Torgefahr weiterbringen wird“, sagte FCM-Sportchef Otmar Schork nach der Leipertz-Verpflichtung vor einem dreiviertel Jahr.

Es stellte sich heraus, dass der Neuzugang einer der wenigen Spieler ist, die nicht beim Club zünden sollte. Einer der wenigen Fehlkäufe von Schork?

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Verdenken kann man die Entscheidung des FCM-Sportbosses, Leipertz vom SC Paderborn an die Elbe zu lotsen, nicht. Der Routinier brachte die Erfahrung von fast 250 Zweitligaspielen mit. Beim SCP war er aussortiert, auch wegen seiner wiederkehrenden Verletzungen. Die Weichen waren also gelegt.

Am Ende wurde der offensive Mittelfeldspieler von den Magdeburgern verliehen. Heute spielt er tief im Süden, beim SSV Ulm. Immerhin 2. Bundesliga. Mit den "Spatzen“ will er die Talfahrt beenden – seine und die des abstiegsbedrohten Vereins aus der Münster-Stadt.

"Es freut mich für ihn persönlich, dass diese Leidenszeit für ihn ein Ende hatte und er jetzt vielleicht nochmal eine neue Chance hat“, sagte Tobias Müller der "Volksstimme“. Er und Leipertz kennen sich aus gemeinsamen Zeiten aus Paderborn, wo sie zu Freunden wurden.

FCM-Reservist Leipertz beim SSC Ulm - bislang wenig erfolgreich

Einen Befreiungsschlag gelang Leipertz und den Ulmern, wo er bis Sommer ausgeliehen ist, bisher nicht. Drei Einsätze bei den "Schwarz-Weißen“ stehen für ihn zu Buche, insgesamt 65 Spielminuten. Er blieb ohne Tor und ohne Vorlage. Zwei Spiele gingen für Ulm verloren, eins endete Remis.

Für Leipertz war das Ulm-Debüt Anfang Februar das Comeback in der 2. Bundesliga. Seit Mai 2024 stand er nicht mehr auf Zweitliga-Rasen. Daran gearbeitet hat er viel und mit langem Atem.

"Er hat sich extrem professionell hier beim FCM verhalten“, sagte Müller über seinen zwei Jahre älteren Kumpel. Leipertz trainierte unter der Woche mit den Profis, am Wochenende stand er in der Oberliga auf dem Platz. Für den Routinier war es eine Hinrunde zum Vergessen.

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"Es war, denke ich, auch keine leichte Situation für ihn“, so Müller, der das vergangene halbe Jahr von Robert Leipertz auf den Punkt bringt.

Findet Leipertz wieder zurück in die Spur, womöglich beim FCM? Bei all seinen vielen Stationen, von Paderborn, Ingolstadt, Heidenheim und Aachen agierte Leipertz am häufigsten über Rechtsaußen (106 Einsätze), gefolgt vom offensiven Mittelfeld (59) und Linksaußen (44).

Allesamt Positionen, die beim FCM teils doppelt und dreifach besetzt sind. Und das mit Spielern, die den schnellen, temporeichen Titz-Fußball mitgehen können. Ein Spielstil, dem der 32-jährige Robert Leipertz nur wenig liegt. "Ich habe noch nicht aufgegeben", sagte Leipertz erst im Januar. Es ist ein Appell an sich selbst.