Polizei-Großeinsatz gegen FCM-Fans "Leider zur Routine geworden": Fanhilfe übt Kritik nach Vorfällen in Schnaittach
Auf der Rückreise aus Ulm haben sich einige Fans des 1. FC Magdeburg an einem Autohof daneben benommen. Die Fanhilfe nimmt nun den Polizeieinsatz in den Blick.

Magdeburg/DUR - Auf der Rückreise vom Auswärtsspiel beim SSV Ulm 1846 hatten Fans des 1. FC Magdeburg an einem Autohof in Schnaittach einen Polizei-Großeinsatz ausgelöst. Nun hat sich die Fanhilfe Magdeburg zu den Vorfällen geäußert und denkt über Konsequenzen nach.
An einer Tankstelle hatte eine kleine Gruppe Fans Gegenstände geklaut und eine Kassiererin verbal angegriffen und bespuckt. Das hatte die Polizei in Mittelfranken berichtet. Zudem sei es zu Sachbeschädigung an Polizeiautos durch Unbekannte gekommen.
Die Fanhilfe Magdeburg heißt das Verhalten der einzelnen Personen nicht gut, richtet ihren Blick aber auf den anschließenden Polizeieinsatz. Es stelle sich die Frage, ob dieser unverhältnismäßig und daher nicht rechtmäßig sei.
Fanhilge Magdeburg sieht Fußballfans unter Generalverdacht
Der Anfangsverdacht habe sich gegen 20 Personen gerichtet, über sechs Stunden hinweg wurden aber die Personalien von knapp 250 Fans aufgenommen. Die Fanhilfe sieht darin einen klaren Eingriffe in die Grundrechte von Unbeteiligten.
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Die Kritik: Nur bei Fußballfans würden solche massiven Eingriffe vollzogen. Bei einem Ladendiebstahl, so der Vergleich, wäre das undekbar. "Im Bereich der Fußballfans jedoch ist es leider zur Routine geworden." Diese vermeintliche Ungleichbehandlung prangert die Fanhilfe nicht erst seit den Vorfällen von Schnaittach an.
Als Konsequenz will die Fanhilfe prüfen, "ob gegen einzelne Maßnahmen rechtlich vorgegangen werden kann." Man wolle das Fehlverhaltener einiger Leute nicht relativieren, dürfe Fans aber nicht unter Generalverdacht stellen.
Der 1. FC Magdeburg hatte die Vorfälle auf der Rückreise zuvor verurteilt.