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  5. Hertha BSC Berlin plötzlich in Topform: Spielplan-Pech für den 1. FC Magdeburg?

2. Bundesliga am Freitag Spielplan-Pech für den FCM? Hertha ist jetzt Top-Team statt Sorgenkind

Innerhalb weniger Wochen erlebte Hertha BSC einen bemerkenswerten Aufschwung. Hinter dem Erfolg der aktuell formstärksten Mannschaft steckt mehr als ein überragender Fabian Reese.

Von Marcel Fritze 25.04.2025, 08:14
Hertha BSC Berlin ist aktuell das formstärkste Team der 2. Bundesliga. Kann sich der 1. FC Magdeburg am Freitagabend dennoch durchsetzen?
Hertha BSC Berlin ist aktuell das formstärkste Team der 2. Bundesliga. Kann sich der 1. FC Magdeburg am Freitagabend dennoch durchsetzen? (Foto: imago/Maximilian Koch)

Magdeburg/DUR – Anfang März war Hertha BSC noch das Sorgenkind der Liga. Unter Trainer Cristian Fiél hatten die Hauptstädter eine Niederlage nach der anderen kassiert und auch sein Nachfolger Stefan Leitl konnte die Talfahrt zunächst nicht stoppen.

Nach dem 25. Spieltag lagen die Herthaner nur drei Punkte vor dem Relegationsplatz. Von diesem Tiefpunkt der Saison hat sich die Mannschaft aber berappelt und ist mit vier Siegen aus fünf Partien zum Team der Stunde aufgestiegen.

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Am Freitag muss der 1. FC Magdeburg ins Olympiastadion (18.30 Uhr, live bei Sky). Pech für den FCM, Hertha kommt zur denkbar ungünstigsten Zeit. Und es stellt sich die Frage: Was hat Leitl verändert und was macht die “Alte Dame” aktuell so stark?

Nach Startproblemen: Leitl stabilisiert Hertha BSC

Der neue Übungsleiter brauchte eine gewisse Zeit, um ein funktionierendes System zu finden. Nach dem 0:0 zu seinem Debüt gegen Nürnberg geriet seine Elf bei der SV Elversberg unter die Räder. 0:4 hieß es bereits zur Halbzeit.

Anschließend stellte Leitl auf eine Dreierkette in der Abwehr um. Er ließ die Mannschaft defensiver agieren und setzte verstärkt auf Konterfußball. Das zeigte schon beim 1:2 gegen Schalke Wirkung, doch die Berliner vergaben viele hochkarätige Torchancen. Davon ließen sie sich aber nicht unterkriegen.

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Schon das anschließende Auswärtsspiel in Braunschweig wurde zum Erweckungserlebnis. Hertha schoss die Eintracht 5:1 ab, besiegte den Karlsruher SC und gewann sogar beim damaligen Tabellenführer 1. FC Köln mit 1:0. Kurios: es war das erste Mal seit dem Herbst 2019, dass die Hertha drei Siege in Folge einfuhr.

Die Serie endete durch ein 1:1 gegen Darmstadt, bevor in Ulm der nächste Dreier fällig war. Dabei ließ sich die Letil-Elf, anders als der FCM, von einem frühen Rückstand nicht aus dem Konzept bringen. Dank eines Doppelschlags nach der Pause drehte sie das Spiel und setzte nach dem Ulmer Ausgleich den Schlusspunkt zum 3:2-Erfolg.

“Es war für mich eine wichtige Erkenntnis, dass wir bereit sind, solche Widerstände anzunehmen und solche Spiele drehen zu können", betonte Leitl nach der Partie.

Reese in Topform macht Mitspieler besser

Mit 13 Punkten aus den letzten fünf Runden steht Hertha in der Formtabelle auf Platz 1. Zudem hat kein Zweitligist in diesem Zeitraum mehr Tore geschossen (13). Leitl ist es gelungen, eine Struktur zu schaffen, in der die Stärken der einzelnen Spieler wieder besser zur Geltung kommen.

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Ein zentraler Erfolgsfaktor ist zweifellos Fabian Reese. Nach einer Sprunggelenksverletzung, die ihn für ein halbes Jahr außer Gefecht setzte, fand der Angreifer zurück zu alter Stärke. Beeindruckende acht Tore erzielte der 27-Jährige in den vergangenen sechs Partien. Dreimal markierte er einen Doppelpack.

Auch der FCM wurde schon von einem überragenden Reese schwindelig gespielt. Beim 2:3 im Vorjahr traf er im Berliner Olympiastadion ebenfalls doppelt. In seiner neuen Rolle als Mittelstürmer geht er auf. “Er ist unfassbar anpassungsfähig und setzt sich mit der neuen Position unglaublich auseinander”, lobt Leitl seinen Schützling.

Der 27-Jährige glänzt aber nicht nur alleine. Durch seine individuelle Qualität erleben auch seine Mitspieler einen Aufschwung. Sturmpartner Derry Scherhant lieferte gegen Braunschweig und Karlsruhe ein Tor und zwei Vorlagen. Er agiert neben Reese in einer Doppelspitze. Beide sind schnell dribbelstark und sie profitieren davon, dass Leitl mehr auf Umschaltspiel setzt.

In Ulm kam die Offensive sogar ohne Toptalent Ibrahim Maza aus, der wegen einer Gelbsperre fehlte. Der 19-Jährige sammelte seine zehn Torbeteiligungen fast ausschließlich in der Hinrunde. Doch auch er wurde in den letzten Wochen wieder stärker. Das blieb Bayer Leverkusen nicht verborgen, die sich die Dienste des Spielmachers ab Sommer gesichert haben.

Leitl hat die Hertha zurück in die Erfolgsspur gebracht. Deshalb ist er auch mit Blick auf das Spiel gegen den 1. FC Magdeburg optimistisch: “Ich bin überzeugt, dass wir am Freitag den Klassenerhalt sicher machen.” Dafür wäre ein Dreier nötig. In der aktuellen Form sind die Berliner in jedem Fall ein schwerer Brocken für den FCM.