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FCM-KULTSPIELER SEIT 2000 Helden beim 1. FCM: Diese Spieler eroberten die Herzen der Fans

Jede Generation hat ihre Helden und so gibt es auch beim 1. FC Magdeburg diese Spieler, die sich in die Herzen der Fans gespielt haben.

Von Marcel Fritze Aktualisiert: 18.08.2024, 11:20
Christian Beck (li.) und Marius Sowislo prägten die "Goldene Generation" beim 1. FC Magdeburg.
Christian Beck (li.) und Marius Sowislo prägten die "Goldene Generation" beim 1. FC Magdeburg. (Foto: IMAGO / Christian Schroedter)

Magdeburg/DUR - Es gibt sie in jedem Verein: Spieler, die über ihre aktive Zeit hinaus in Erinnerung bleiben. Sei es durch ihre lange Treue, ihren unbändigen Einsatz auf dem Platz oder kuriose Anekdoten, die sich in das kollektive Gedächtnis eingebrannt haben.

In der langen Geschichte des 1. FC Magdeburg gibt es eine Vielzahl solcher Kultspieler, die während ihrer aktiven Zeit absolute Publikumslieblinge waren und von denen die Fans heute noch gerne erzählen. Magdeburg Blau-Weiß richtet den Fokus auf einige Akteure, die sich seit der Jahrtausendwende besonders beliebt gemacht haben.

Freistoßkünstler Hannemann mit einem Traumtor im Pokal-Achtelfinale

Dirk Hannemann beim 1. FC Magdeburg.
Dirk Hannemann beim 1. FC Magdeburg.
(Foto: IMAGO / Wolf)

Wie schon in der Kapitäns-Chronik beginnen wir auch hier mit der Mannschaft, die in der Saison 2000/01 bis in das Viertelfinale des DFB-Pokals vordrang. Durch unglaubliche Erfolge wie gegen Bayern München (5:3 nach Elfmeterschießen) spielten sich viele dieser Pokalhelden in die Herzen der Anhänger. Einer von ihnen war Dirk Hannemann, der von 1998 bis 2002 für Blau-Weiß auflief.

Der linke Mittelfeldspieler war vor allem wegen seiner Freistoßkünste berüchtigt. Einen besonderen Moment kreierte er im Achtelfinale des DFB-Pokals 2000/01 gegen den Karlsruher SC, als der FCM kurz vor Ende der regulären Spielzeit mit 2:3 hinten lag.

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Die Elbestädter bekamen etwa 25 Meter vor dem Tor einen Freistoß zugesprochen. “Hanne” übernahm die Verantwortung, zirkelte das Leder über die Mauer hinweg und unhaltbar für den Torwart in den Winkel.

Ein Traumtor, das den Weg in die Verlängerung ermöglichte, wo die Hausherren mit zwei weiteren Toren das Weiterkommen perfekt machten. Der gebürtige Dessauer ist heute noch in Magdeburg tätig: Er trainiert den Verbandsligisten SV Fortuna.

Kallnik bleibt nach Insolvenz an Bord

Mario Kallnik im Trikot vom 1. FC Magdbeurg.
Mario Kallnik im Trikot vom 1. FC Magdbeurg.
(Foto: IMAGO / Picture Point LE)

Nur ein Jahr nach dem gefeierten Aufstieg in die (damals) drittklassige Regionalliga traf den Club ein harter Schlag. Trotz großer Spendenbereitschaft vonseiten der Fans fehlte das Geld, um die Lizenz für die Spielzeit 2001/02 zu erhalten. Trotz des sportlichen Klassenerhalts musste der FCM zwangsweise zurück in die Oberliga. Daraufhin verließ fast die komplette Besatzung das sinkende Schiff.

Unter den wenigen, die an Bord blieben, war Mario Kallnik. Obwohl er ein Jahr zuvor vom Rivalen BFC Dynamo kam, gewann “Kalle” durch sein Treuebekenntnis bald die Zuneigung der Magdeburger. Der Libero prägte als Kapitän den Neubeginn ab Sommer 2002, der fünf Jahre später beinahe im Zweitliga-Aufstieg mündete.

Bis er 2008 seine Karriere beendete, trug er die Kapitänsbinde und absolvierte 210 Pflichtspiele. Später war er als Geschäftsführer beim 1. FCM tätig und prägte den Verein.

Magdeburger Jungs bringen FCM nach oben

Christian Beer hütete das Tor beim 1. FC Magdeburg.
Christian Beer hütete das Tor beim 1. FC Magdeburg.
(Foto: IMAGO / Contrast)

Diese Phase wurde von ein paar waschechten Magdeburger Jungs geprägt, die sich auch heute noch großer Beliebtheit erfreuen. Die Rede ist von Christian Beer, Christian Prest und Stephan Neumann. Beer und Prest standen 1999 schon gemeinsam in der Elf, die unter der Leitung von Matthias Pape überraschend den DFB-Jugend-Kicker-Pokal gewannen.

Beer rückte im Herbst 2001 wegen der Verletzung von Stammtorwart Miroslav Dreszer mit 21 Jahren zwischen die Pfosten. Nach der Insolvenz ging für ein Jahr nach Dresden, bevor ihn der neue FCM-Trainer Dirk Heyne zurückholte. Fortan war er ein sicherer Rückhalt, wenngleich ihn immer wieder Verletzungen zurückwerfen.

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Doch er kam jedes Mal zurück, schaffte mit der Mannschaft den Sprung in die drittklassige Regionalliga und verpasste nur haarscharf den Durchmarsch in die zweite Liga.

Als es in der Saison 2007/08 nicht zur Qualifikation für die eingleisige dritte Liga reichte, hielt “Beerchen” dem Club die Treue, verlor erst zur Saison 2009/10 seinen Stammplatz an einen weiteren gebürtigen Magdeburger: Matthias Tischer. Insgesamt hütete Beer in 174 Partien das FCM-Tor und avancierte mit seinen Leistungen sowie seiner Bodenständigkeit zum Publikumsliebling.

Stephan Neumann bleibt dem FCM elf Jahre treu

Stephan Neumann beim 1. FC Magdeburg.
Stephan Neumann beim 1. FC Magdeburg.
(Foto: IMAGO / Picture Point LE)

Die langjährige Vereinstreue prägte auch die Abwehrspieler Christian Prest (190 FCM-Spiele) und Stephan “Pippi” Neumann, der von 2003 bis 2014 bei seinem Jugendverein kickte. Mit insgesamt 288 Partien reiht sich der Linksverteidiger auf Platz sechs der Rangliste der Magdeburger Rekordspieler ein.

Sicherlich wären noch weitere Einsätze hinzugekommen, doch seine Knieprobleme machten ihm einen Strich durch die Rechnung und zwangen ihn zum Karriereende mit 33 Jahren.

Doch nicht immer braucht es diese lange Verbundenheit, um die Herzen der Fans zu erobern. Das schaffte der gebürtige Tunesier Najeh Braham, der von Januar 2008 bis Sommer 2009 für Magdeburg stürmte, durch seinen unbändigen Einsatzwillen. Unvergessen ist noch heute seine legendäre Ansage: “Kämpfen bis Tod”.

Von Schiller bis Sowislo: Die Aufstiegshelden von 2015

Ex-Trainer vom 1. FC Magdeburg, Jens Härtel, prägte eine ganze Fußballer-Generation beim FCM.
Ex-Trainer vom 1. FC Magdeburg, Jens Härtel, prägte eine ganze Fußballer-Generation beim FCM.
(Foto: IMAGO / Christian Schroedter)

Einen ähnlichen Ruf als großartiger Kämpfer erarbeitete sich Felix Schiller, der 2012 in die Elbestadt wechselte. Durch seine kompromisslose Art erhielt er den Spitznamen “Maschine” und war eine feste Größe in der Mannschaft von Jens Härtel.

Er läutete den Aufschwung ein, der 2015 in den Aufstiegsduellen gegen die Kickers Offenbach gipfelte. Im Rückspiel stand der Verteidiger goldrichtig und erzielte den schnellen Ausgleich, der das Blatt zugunsten des FCM wendete.

Gemeinsam mit Schiller sind viele Akteure der Aufstiegstruppe zu Kultspielern geworden. So wie Matthias Tischer, der seit 2009 die Nummer Eins im Tor war, aber in der Aufstiegssaison seinen Stammplatz an Jan Glinker abgeben musste.

Doch weil sich Glinker im viertletzten Ligaspiel verletzte, musste Tischer wieder ran und hütete auch in der Relegation den Kasten. In der 3. Liga musste er seinen Platz zwar wieder räumen, dennoch kommt er auf stolze 184 Einsätze, in denen er sich unvergesslich machte.

Lars Fuchs (li.) beim 1. FC Magdeburg, gemeinsam mit dem heutigen HSV Trainer Steffen Baumgart.
Lars Fuchs (li.) beim 1. FC Magdeburg, gemeinsam mit dem heutigen HSV Trainer Steffen Baumgart.
(Foto: IMAGO / Picture Point)

Hoch in der Gunst der Magdeburger Fans steht heute noch Lars Fuchs, der sich 2009 erstmals dem FCM anschloss. Weil die sportliche Perspektive nicht so rosig aussah, zog er nach Hannover weiter, kehrte aber 2013 zurück, um den Neustart mitzugestalten.

Der geniale Spielmacher lief bei seinem zweiten Engagement in Blau-Weiß zur Höchstform auf, traf ebenfalls in Offenbach und führte den Club mit einem Last-Minute-Tor zum Sieg im ersten Drittligaspiel gegen Rot-Weiß Erfurt.

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Neben Schiller gibt es sechs weitere Spieler, die mit dem FCM zunächst 2015 in die dritte und 2018 in die zweite Liga aufstiegen: Silvio Bankert, Christian Beck, Nils Butzen, Jan Glinker, Christopher Handke und Marius Sowislo. Sie alle haben sich einen Platz in den Herzen der Fans verdient. Glinker, Schiller und Sowislo durften zu ihrem Abschied sogar das Podest der Vorsänger besteigen und sich vor der Nordtribüne feiern lassen.

Torjäger Christian Beck bleibt dem FCM über acht Jahre treu

FCM-Legende Christian Beck.
FCM-Legende Christian Beck.
(Foto: IMAGO / Christian Schroedter)

Zur absoluten Ikone schaffte es Stürmer Beck, der im Winter 2013 aus Halberstadt kam und an der Elbe zum eiskalten Torjäger wurde. In seinen ersten beiden kompletten Jahren ballerte er sich zum Torschützenkönig der Regionalliga Nordost und gewann die Auszeichnung 2017 auch in der 3. Liga. Obwohl er sich mit seiner überragenden Trefferquote für andere Vereine interessant machte, blieb er seinem Verein immer treu.

Zum Ende der Saison 2020/21 wurde sein Vertrag nicht verlängert und somit musste er nach achteinhalb Jahren Abschied nehmen. Sein letztes Pflichtspiel bestritt er aufgrund der Corona-Pandemie vor leeren Rängen, doch vor dem Stadion wurde “Beckus” von hunderten Fans gebührend gefeiert.

Die Verabschiedung in einem größeren Rahmen sollte aber nicht ausbleiben. Im Oktober 2021 pilgerten 17.860 Zuschauer in die MDCC-Arena, um ihren Liebling zu ehren. Es war seit langer Zeit das erste offizielle Abschiedsspiel für einen FCM-Kicker. Noch heute ist Beck mit seiner stets freundlichen Art ein idealer Botschafter für den Club.