Talent verpasst Duell mit Ex-Klub "Eher was anderes machen": FCM plant auch gegen Köln ohne Nadjombe
Pierre Nadjombe spielt sportlich beim 1. FC Magdeburg noch keine Rolle. Das liegt vor allem an der Vorgeschichte des 21-Jährigen beim kommenden Gegner 1. FC Köln.
Magdeburg/Köln/DUR – Wenn der 1. FC Magdeburg am Wochenende zum Zweitliga-Topspiel beim 1. FC Köln reist, werden bei Pierre Nadjombe besondere Gefühle aufkommen. Erst im Sommer war der junge Verteidiger vom "Effzeh" nach Magdeburg gewechselt. Allerdings ist es höchst unwahrscheinlich, dass der 21-Jährige überhaupt im Bus sitzen und die Fahrt zum Ex-Klub antreten wird.
Denn beim FCM ist Nadjombe nur dritte Wahl auf der rechten Außenbahn, stand noch in keinem Pflichtspiel im Profikader. Sein Platz ist seit Saisonbeginn Magdeburgs U23 in der Oberliga. Dort sammelt er Spielminuten, um sich für Trainer Christian Titz zu empfehlen.
Immerhin: Als der FCM während der Länderspielpause gegen den VfL Osnabrück testete (4:3), durfte Nadjombe mal wieder im Profi-Trikot vorspielen. Nachhaltig empfehlen konnte er sich dabei nicht, seine Situation bleibt wohl unverändert die des Reservisten im breiten 32-Mann-Kader des FCM.
"Natürlich freut er sich auf so ein Spiel", sagte Coach Titz über Nadjombe, der unter der Woche mit den Profis trainiert hatte. Große Chancen auf einen Kaderplatz gibt er seinem Spieler aber nicht: "Wenn alle gesund sind, werden wir auf den Außenbahnen eher etwas anderes machen."
Pierre Nadjombe erlebt die Folgen seiner Ausmusterung beim 1. FC Köln
Nadjombes aktuelle Situation hat eine lange Vorgeschichte. Die Kölner hätte gerne mit dem Talent bei den Profis gearbeitet, auch weil der Verein durch eine Transfersperre keine neuen Spieler holen darf-. Nadjombe sah aber bei den "Geißböcken" für sich keine Perspektive und entschied sich für den Wechsel.
Pierre Nadjombe im Porträt: So tickt das Talent, das aus Köln kam
Der sollte schon im Winter über die Bühne gehen, doch eskalierte der Streit zwischen Spieler und Klub, am Ende ließ Köln seinen Verteidiger nicht vorzeitig nach Magdeburg ziehen.
Dort kam der gebürtige Kölner im Sommer ohne Spielpraxis an, denn beim FC war er nach dem feststehenden Abschied auf die Tribüne verbannt worden, obwohl er zuvor noch Stammspieler war.
"Bei Pierre hat man einfach gemerkt, dass er sechs Monate nicht richtig im Mannschaftstraining und im Spiel drin war", sagte Trainer Titz jüngst: "Er kommt aber näher ran und wir werden ihm die Zeit auch geben."
Diese wird aber am Samstag im Duell mit dem Ex-Verein, für den er in U17, U19 und zweiter Mannschaft aufgelaufen war, noch nicht gekommen sein. Bislang gibt es in der Personalie Pierre Nadjombe eigentlich nur Verlierer. Aber dem Rechtsverteidiger bleibt noch viel Zeit, die Geschichte umzuschreiben und in Magdeburg doch noch durchzustarten.