Wo besteht bedarf? FCM-Kader vor Umbau: Auf diesen Positionen muss sich etwas tun
Steht dem 1. FC Magdeburg ein Umbruch bevor? Spieler werden den Verein verlassen. Es braucht qualitativ guten Nachschub, will der Verein kommende Saison oben mitspielen.

Magdeburg/DUR – Man will sich für die kommende Saison auf jeder Position verstärken, kündigte FCM-Sportchef Otmar Schork an. Schon bald öffnet das Transferfenster, Abgänge sowie Zugänge werden den Kader vom 1. FC Magdeburg verändern.
Zu zwei Dritteln soll der Kader bereits stehen, wie FCM-Cheftrainer Christian Titz jüngst sagte. Spieler wie Daniel Heber und Alexander Nollenberger haben erst kürzlich verlängert.
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Doch bleiben einige Positionen, die dringend gekräftigt werden sollten, will man künftig weiter oben angreifen. Vor allem nach so manchem (sehr wahrscheinlichen) Abgang.
FCM-Keeper: Wer wird die Nummer zwei im Tor?
Dominik Reimann ist die unangefochtene Nummer eins im Tor vom 1. FC Magdeburg. Der Keeper spielte eine gute Saison, hat aber auch unter anderem Luft nach oben beim Thema Strafraumbeherrschung. Die Ersatztorwarte Noah Kruth und Robert Kampa werden künftig in der Regionalliga auflaufen. Daran wird sich nicht viel ändern.
Bereits seit einiger Zeit wird der Wunsch vieler Fans immer lauter, dass der FCM einen erfahrenen Torwart hinter Reimann stellen sollte, um das Duell um die Nummer eins anzufachen. Passiert ist nicht viel in der Vergangenheit.
Viele Fragezeichen in der Abwehr
Heber bleibt dem Club erhalten. Anders könnte es bei gleich vier weiteren Innenverteidigern aussehen. Patric Pfeiffers Leihvertrag läuft im Sommer aus, zuletzt sendete er Signale über einen möglichen Verbleib. Der nach Dresden ausgeliehene Andi Hoti kann sich offenbar gut vorstellen, beim Aufsteiger zu bleiben.
Zudem werden Marcus Mathisen und Jean Hugonet bei anderen Vereinen begehrt sein. Beide sind im besten Fußballeralter und zählen zu den stärksten Innenverteidigern der gesamten Liga.
In der Dreierkette wird es zu großen Veränderungen kommen, erst recht, wenn die Spieler abgekauft werden. Einen Ersatz für Mathisen oder Hugonet zu finden, sollten einer oder gar beide gehen, wird zu einer der schwersten Aufgaben für den Verein.
Aber: Der Markt an Innenverteidigern ist groß, im Gegensatz zur Mittelstürmerposition, wo es wenige und daher sehr begehrte Spieler gibt. Allein bei den beiden Absteigern SSV Ulm und Jahn Regensburg spielten in dieser Saison gleich mehrere zweitligareife Akteure – die ihre Vereine wohl nicht in die 3. Liga begleiten werden.
FCM-Schwachstelle Mittelfeld
"Nolle“ bleibt. Mit Alexander Nollenberger hat einer der konstantesten FCM-Spieler der Rückrunde verlängert. Womit die linke Mittelfeldseite auch qualitativ schon jetzt ordentlich besetzt sein wird.
Generell braucht es auf beiden Flügeln keine großen Veränderungen. Lubambo Musonda, Philipp Hercher und der Langzeitverletzte und Bald-Rückkehrer Herbert Bockhorn sowie Samuel Loric beweisen, wie tief die Schienen beim FCM schon jetzt bestückt sind.
Pierre Nadjombe und Eldin Dzogovic wären weitere Alternativen. Nadjombe wird aber wohl in der Regionalligamannschaft gebraucht und die Zukunft von Dzogovic ist unklar – bleibt er oder verlässt er den Verein?

Ganz anders sieht es im Zentrum der Magdeburger aus. Silas Gnaka dürfte bei anderen Vereinen auf dem Zettel stehen. Gleiches gilt für Mo El Hankouri, dessen Fehlen im Saisonendspurt sogar den Aufstieg gekostet haben könnte. Für das Zentrum des Kaders wird Otmar Schork reagieren – es ist eine der größten Schwachstellen.
Falko Michel und Connor Krempicki konnten in ihren wenigen Einsätzen im Laufe der Saison nicht überzeugen. Abu-Bekir El-Zein sprang als Ersatz für den verletzten El Hankouri ein, blieb aber hinter dessen Klasse zurück und brillierte nur in sehr wenigen Momenten.
Winterneuzugang Dariusz Stalmach ist ein Talent, das noch an die zweite Liga herangeführt werden muss. Leihspieler Robert Leipertz, der aus Ulm zurückkehren wird, hatte damals keine Chance auf Einsätze im Profikader des FCM und wird wohl auch künftig keine haben. Bleibt also nur, neue Spieler an die Elbe zu locken.
1. FC Magdeburg und sein Handlungsbedarf im Sturm
Livan Burcu wird nach Leih-Ende mit großer Wahrscheinlichkeit zu Union Berlin gehen. Was ein herber Verlust für die Qualität im Sturm der Magdeburger bedeuten wird. Burcu spielte konstant auf sehr hohem Niveau.
Anders als Leihspieler Bryan Teixeira und Xavier Amaechi. Sollten die beiden Außenstürmer über den Sommer hinaus bleiben, werden sie wohl kaum die Lücke schließen können, die Burcu hinterlässt. Jason Ceka wiederum wird mit der SV Elversberg in Verbindung gebracht, ein Wechsel ist nur eine Frage der Zeit.
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Bleibt die Frage: Hängt FCM-Starspieler Baris Atik noch eine Saison dran? Wie lange der Vertrag des Magdeburger Urgesteins läuft, ist nicht bekannt. Mit nun 30 Jahren könnte er auf der Suche nach einer neuen Herausforderung sein. Atik ist wegen seiner fußballerischen und vor allem mentalen Fähigkeiten beim FCM nicht zu ersetzen.
Ersetzen werden muss der Club wiederum mit hoher Wahrscheinlichkeit Topstürmer Martijn Kaars. Der Niederländer war an mehr als jedem dritten FCM-Treffer in dieser Saison beteiligt, ein Abgang würde niemanden verwundern. Hierfür braucht es Ersatz – der wohl nicht Alexander Ahl-Holmström heißen wird.
Der Schwede hat zwar großes Potenzial und ist ein taktisches Element, so richtig ins Spielsystem von FCM-Trainer Christian Titz will der Hüne aber nicht passen. Daran wird sich zeitnah auch nichts ändern.
Ähnliches gilt für den Langzeitverletzten Emir Kuhinja, der von vornherein kaum Chancen auf Einsätze in der Profimannschaft erhielt, dafür bis zu seinem Kreuzbandriss großen Anteil an der Oberliga-Meisterschaft der U23 hatte.