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  5. FCM-Talent Robert Kampa: Schafft er den Weg vorbei an Reimann und Kruth?

Torwart im Fokus FCM-Talent Robert Kampa - die ewige Nummer drei?

Er träumt vom großen Durchbruch beim 1. FC Magdeburg, doch bisher bleibt Robert Kampa die Nummer drei. In der U23 glänzt er, doch im Profiteam ist der Weg steinig. Findet er trotzdem seinen Weg ins Rampenlicht?

Von Nico Esche Aktualisiert: 16.02.2025, 13:03
Robert Kampa ist die Nummer drei beim 1. FC Magdeburg - hinter Dominik Reimann und Noah Kruth.
Robert Kampa ist die Nummer drei beim 1. FC Magdeburg - hinter Dominik Reimann und Noah Kruth. (Foto: IMAGO / Christian Schroedter)

Magdeburg/DUR – Am Donnerstag feierte Robert Kampa seinen 20. Geburtstag, der Torwart vom 1. FC Magdeburg spielt beim Zweitligisten nur die dritte Geige. Fleißig und unaufgeregt trainiert er bei den Profis mit und versucht Woche für Woche seinen Kasten in der Oberliga sauber zu halten.

Im vergangenen Sommer schaffte der Torhüter den Sprung in den Profikader des Zweitligisten. Das ist nicht jedem vergönnt, nicht einmal vielversprechenden Talenten. Und trotzdem ist sein Weg, zumindest beim FCM, weit, den Berg, den es für ihn zu erklimmen gilt, gewaltig.

"Es ist von jedem Kind der Traum, einen Vertrag zu unterschreiben und ich durfte es beim größten Verein der Welt machen, dem FCM“, sagte Kampa in einem seiner seltenen Interviews, nur wenige Wochen nachdem er seinen ersten Profivertrag unterschrieben hatte. Ein Vertrag, der wahrscheinlich sein Leben verändern wird.

FCM-Torwart Kampa: Aus Berlin an nach Magdeburg

Im Februar 2005 erblickte Robert Kampa in Berlin das Licht der Welt. Die ersten Schritte im Fußball machte er beim SFC Stern, später in der Jugend von Hertha BSC und Tennis Borussia Berlin. Im Sommer 2022 holte der 1. FC Magdeburg das Talent an die Elbe.

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Über die U19, wo der Berliner 20-mal das Tor hütete (dreimal zu null), kam er in die U23 des FCM. Dort spielt Kampa heute noch, obwohl er tagtäglich gemeinsam mit den Profis trainiert. Das hat vor allem zwei Gründe: Noah Kruth und Dominik Reimann.

FCM-Topstürmer Martijn Kaars und Robert Kampa flachsen gemeinsam auf dem Trainingsplatz heram.
FCM-Topstürmer Martijn Kaars und Robert Kampa flachsen gemeinsam auf dem Trainingsplatz heram.
(Foto: IMAGO (Christian Schroedter)

Reimann ist Stammtorwart beim FCM und zählt zuletzt wegen seiner spielerischen Klasse als auch seiner starken Reflexe zu den besten Torhütern in der 2. Bundesliga. Hinter ihm kommt gefühlt erst einmal lange nichts – und dann irgendwann Noah Kruth.

Kruth gilt als vielversprechender Nachwuchstorwart. Seine Karriere nahm einen ähnlichen Verlauf wie die von Robert Kampa. Mit dem Unterschied, dass Kruth schon in der Jugend beim FCM spielte. Ein echtes Eigengewächs.

Kampa bei FCM II die Nummer eins

Zwei Torwarte, die vor Kampa spielen und nur ein Platz, den es zu vergeben gibt – die Aussichten auf einen baldigen Profieinsatz beim 1. FC Magdeburg stehen für Kampa nicht gut.

"Von Kruth und Domme kann ich sehr, sehr viel lernen."

Robert Kampa, Torwart FCM

Dafür aber bei der U23, wo sich der leidenschaftliche Lasagne-Fan Kampa beweisen kann: In seinen bislang 35 Spielen für die Reservemannschaft kassierte er nur 21 Gegentreffer und behielt starke 20-mal eine "weiße Weste“, kassierte also keinen Treffer.

Kampa habe das "mutige Torwartspiel des Vereins verinnerlicht“, schwärmte FCM-Torwarttrainer und Vereins-Urgestein Matthias Tischer im Sommer. Das Torwartspiel, das im deutschen Profifußball einzigartig ist und mit Cheftrainer Christian Titz Einzug gehalten hat: als spielaufbauender Torwart, oft enorm weit vor dem Tor agierend, der "Libero-Torwart“.

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An Kruth und vor allem Reimann führt für den U23-Keeper derzeit kein Weg vorbei. Fünfmal saß Kampa bei einem Zweitliga-Spiel auf der Bank, immerhin. In der Oberliga erklimmt er mit seinem Team gerade den Weg bis in die Spitze. Der Aufstieg in die Regionalliga ist nicht nur möglich, sondern zum Greifen nah. Kampa ist einer der Erfolgsfaktoren.

Kampas Weg nach oben offen

Doch auch in der Oberliga ist der Druck für den Berliner groß. Hinter ihm lauern mit Tom Schlitter und Felix Güldner zwei weitere Torhüter, die auf Einsatzzeit drängen.

In der U17 des FCM blüht zudem Tjark Möbius auf. Der 16-jährige Keeper wurde bereits zweimal in die deutsche U17-Nationalmannschaft berufen und absolviert derzeit mit der U-Nationalelf ein Fifa-Turnier. 

FCM-Torwarte Noah Kruth, Dominik Reimann und Robert Kampa (v.l.).
FCM-Torwarte Noah Kruth, Dominik Reimann und Robert Kampa (v.l.).
(Foto: IMAGO / Christian Schroedter)

Ganz verschlossen ist der Weg für Kampa nach oben freilich nicht. Gelingt ihm der Aufstieg in die Regionalliga mit dem FCM II, wird es nur eine Frage der Zeit sein, bis auch andere Mannschaften aufmerksam auf den 20-Jährigen werden.

Wie schnell das gehen kann, zeigt das Beispiel Marius Bülter, der sich vom Fünftligisten Eintracht Rheine über Rödinghausen bis zum Profi beim 1. FC Magdeburg hochgearbeitet hatte. Heute spielt der Stürmer bei Bundesligist TSG Hoffenheim.

Doch noch wird der junge Torwart Robert Kampa seine Zeit bei dem, wie er sagt, "größten Verein der Welt“ genießen wollen. Zumal er ein festes Ziel vor Augen hat: den historischen Aufstieg in die Regionalliga mit dem FCM II.