Trainer verteilt sonderlob Krempicki statt Condé: Titz erklärt seine Startelf-Wechsel gegen Paderborn
Mit einer durchaus überraschenden Startelf ging der FCM ins Heimspiel gegen den SCP. Der Kapitän saß auf der Bank, ein 20-Jähriger debütierte. Wen der Trainer anschließend besonders lobte.
Magdeburg – Es war die wohl größte Überraschung in der Startelf des 1. FC Magdeburg beim Heimspiel gegen den SC Paderborn (1:1): Connor Krempicki, frisch zurück nach langer Verletzungspause, bekam im Mittelfeld den Vorzug von Amara Condé, immerhin Kapitän des FCM.
Was viele Fans überrascht, erklärte Christian Titz nach Spielende. "Connor Krempicki ist wieder fit, wir hatten schon auf Schalke überlegt, ihn von Beginn an zu bringen", sagte der FCM-Trainer. Beim 3:4 in Gelsenkirchen durfte Condé beginnen, Krempicki traf dann als Einwechselspieler zum zwischenzeitlichen 3:2.
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Diese "Arbeitsteilung" im zentralen Mittelfeld bringt für Titz Vorteile mit sich. Denn während Kapitän Condé Stärken im Pass- und Aufbauspiel hat, ist Krempicki für den FCM offensiv als "Zehner" besonders wertvoll.
1. FC Magdeburg: Andi Hote mit ordentlichem Startelfdebüt
"Beide Spieler haben eine Qualität, die uns weiterhilft", sagte Titz, dessen Plan mit Krempicki aber nur bedingt aufging (Note 5 in unserer Einzelkritik). Das Trainerlob ging dann auch an den Wechselspieler: "Als wir Amara eingewechselt haben, wurden wir noch dominanter gegen einen müderen Gegner."
Eine zweite, wenn auch kleinere Überraschung in Titz' Startelf war Andi Hoti. Der Kosovare, aktueller U21-Nationalspieler seines Heimatlandes, bildete mit Cristiano Piccini die Innenverteidigung und feierte sein Startelf-Debüt in der 2. Bundesliga.
Vom Trainer gab es dafür ein Lob für den 20-Jährigen, der im Sommer von Inter Mailand kam und zuletzt für den SC Freiburg II in der 3. Liga gekickt hatte. "Andi hat das mit seiner Ruhe und Konsequenz gut gemacht hat", befand Titz und fasste die Abwehrleistung prägnant zusammen: "Sauber und kompromisslos."
Verdrängt hatte Hoti Jamie Lawrence aus der ersten Magdeburg Elf. Der 20-Jährige hatte zuletzt gegen Schalke keinen guten Tag erwischt und fand sich gegen Paderborn auf der Bank wieder. Lange saß er da aber nicht: Weil sich Jean Hugonet früh verletzte, kam Lawrence unverhofft in die Partie.
1. FC Magdeburg: Umgebaute Defensive kassiert nur ein Gegentor
"Es war bemerkenswert, er kam ohne Warm-Up auf einer ungewohnten Position rein", lobte Titz seinen Defensivmann und vor allem dessen Kopfballhoheit: "Wir hatten eine andere Kontrolle im Spiel, er hat auch viele wichtige Zweikämpfe gewonnen."
Trotz der massiv umgebauten Defensive – auch Abwehrchef Daniel Heber fehlte rotgesperrt – kassierte der FCM anders als zuletzt nur ein Gegentor und ließ wenige Paderborner Chancen zu.
Restlos zufrieden war Titz aber nicht: "Man hat gesehen, dass wir nach unseren Umstellungen 25 Minuten gebraucht haben, bis wir in der Spieleröffnung gut waren." Spätestens nach der Pause wurde das aber besser, auch weil Titz' Wechsel und Umstellungen griffen. Was einmal mehr zeigt: Startelf ist nicht alles. Es braucht mehr als elf Profis, um ein Spiel erfolgreich zu bestreiten.