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Vor St. Pauli-Spiel Das FCM-Stürmer-Dilemma: Schuler, Castaignos oder doch schon Kuhinja?

Beim 1. FC Magdeburg stehen gleich drei Mittelstürmer auf der Gehaltsliste. Einer leidet an einem Infekt, der andere unter schwacher Form und der Dritte ist neu im Profifußball. Wer wird sich durchsetzen?

Von Nico Esche Aktualisiert: 10.02.2024, 10:12
FCM-Neuzugang Emir Kuhinja und Mittelstürmer-Kollege Luc Castaignos beim Training vor dem Spiel gegen den FC St. Pauli: Wer setzt sich mittelfristig durch?
FCM-Neuzugang Emir Kuhinja und Mittelstürmer-Kollege Luc Castaignos beim Training vor dem Spiel gegen den FC St. Pauli: Wer setzt sich mittelfristig durch? (Foto: Nico Esche)

Magdeburg/DUREmir Kuhinja könnte das Potenzial haben, beim 1. FC Magdeburg einzuschlagen. Bei seinem ersten Treffer für die „Größten der Welt“, beim wichtigen Ausgleich in letzter Sekunde gegen Holstein Kiel, stand der Mittelstürmer goldrichtig und netzte mit einem Abstauber souverän ein – ein seltenes Bild beim FCM.

Können Fans nun den ersehnten Konkurrenzkampf im Sturmzentrum erwarten? Wird es einen "Kuhinja-Effekt" geben und wenn ja, wie groß wird dieser ausfallen? Und wer wird gegen St. Pauli auflaufen?

Der 1. FC Magdeburg und seine Mittelstürmer

Ein Blick in die jüngere Vergangenheit des 1. FCM zeigt, dass der Club quasi immer auf eine reine Sturmspitze setzte. FCM-Legende Christian Beck war so eine, zuvor Lars Fuchs oder Adolphus Ofodile.

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Im Sommer 2021 schloss sich der damals 21-jährige Mittelstürmer Luca Schuler dem Club an und half im Kampf um den Klassenerhalt in der 3. Liga tatkräftig mit, holte in insgesamt 32 Spielen 15 Scorer. Es folgte der Aufstieg in die 2. Bundesliga. Verletzungen warfen den schnellen Stürmer jedoch zurück.

Zuletzt immer rarer geworden: Ausgiebiger Torjubel nach einem Treffer durch Luca Schuler (M.) im September 2023.
Zuletzt immer rarer geworden: Ausgiebiger Torjubel nach einem Treffer durch Luca Schuler (M.) im September 2023.
(Foto: IMAGO / Matthias Koch)

Lange nachdem Beck den Club verlassen hatte, holte der FCM dann in Luc Castaignos einen erfahrenen Angreifer in den Kader. Die Castaignos-Verpflichtung war ein Versprechen für mehr Konkurrenzkampf im Magdeburger Sturmzentrum: Luc gegen Luca.

Verletzungen und fehlende Form sorgten aber vor allem in dieser Saison für Ernüchterung. Kommt mit Neuzugang Emir Kuhinja nun wieder Fahrt auf der Baustelle im Magdeburger Mittelsturm auf?

Ladehemmung bei Schuler und Castaignos - gegen St. Pauli schon mit Kuhinja?

Luc Castaignos stand in dieser Saison in 15 von 20 möglichen Partien auf dem Rasen. Dabei gelangen ihm vier Tore und eine Vorlage – eine mäßige Bilanz. Sein Kollege Luca Schuler startete furios in die Hinrunde, ließ aber sehr früh nach: Ihm gelangen in 17 Spielen fünf Tore und eine Vorlage. Die "Chancenverwertung hatte nicht mehr gestimmt", wusste auch Schuler.

Luc traf zuletzt gegen den 1. FC Kaiserslautern, Luca jubelte das letzte Mal nach einem Treffer gegen den VfL Osnabrück. Beide leiden seit mindestens fünf Spielen unter Ladehemmung, waren zudem krank bzw. verletzt. Es wurde ruhig um die Mittelstürmer.

Es ist momentan die Breite des Kaders, die die Tore beim 1. FC Magdeburg erzielt. Unter anderem die Außenverteidiger Herbert Bockhorn und Mo El Hankouri reihten sich in die Riege der Torschützen ein.

In der laufenden Rückrunde, also innerhalb von drei Spielen, gelangen dem FCM insgesamt nur zwei Treffer, der jüngste gegen Kiel – von einem Mittelstürmer, der aber nicht Schuler oder Castaignos heißt.

Der FCM holte Emir Kuhinja im Winter an die Elbe. Er sollte sich eigentlich erst einmal in der FCM U23 einspielen. Doch gegen Kiel am vergangenen Spieltag hieß es: Kuhinja kam, sah und traf.

Allzu hoch sollten die Erwartungen nach dem Last-Minute-Treffer des 21-jährigen Neuzugangs gegen Kiel allerdings nicht gehängt werden. Eine Tiefen-Analyse über Kuhinja zeigt, dass er zwar eine hohe Torgefahr ausstrahlt, aber auch noch viel zu lernen hat.

Schuler, Castaignos oder Kuhinja: Ein Versprechen an die FCM-Zukunft?

Nüchtern betrachtet: Gut möglich, dass Kuhinja am Samstag gegen Liga-Primus FC St. Pauli (13 Uhr, live bei Sky) erneut im Kader steht, vielleicht sogar wieder ein paar Minuten aufs Feld gelassen wird. Schuler fehlte am Dienstag im Training, trainierte am Donnerstag wieder mit. Er laboriert immer noch an einem Infekt, ist nicht komplett fit.

Castaignos hingegen ist fit, leidet aber unter seiner schlechten Form. Und El Hankouri ist in der Sturmspitze eine wenig vielversprechende Alternative, gefährlicher spielt er auf den Außen.

Bleibt also nur noch Kuhinja – der bis vor kurzen in der Regionalliga kickte und auch dort nur sporadisch eingesetzt wurde. Aber ist er schon bereit für so viel Verantwortung?

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Das Spiel gegen Pauli könnte seine erste richtige Feuerprobe werden, sofern er denn mehr als zwei Minuten erhalten wird. Seine nahe Zukunft wird aber eher wohl beim FCM II in der Oberliga liegen. Trotzdem, im Training zwischen den Spielen ist Kuhinja nicht nur Gast bei den Profis, sondern fester Bestandteil. Dieses Versprechen konnte FCM-Cheftrainer Christian Titz bislang einlösen.

Kuhinja hat das Zeug, für ordentlich frischen Wind zu sorgen. Die Hoffnung ist da, dass er mit seiner konzentrierten und doch unbekümmerten Art den Druck auf Castaignos und Schuler erhöhen kann. Und so das unbestreitbar vorhandene Potenzial der beiden neu entfacht.