ERstmals seit August steht die null Ende der Ergebniskrise? Was beim FCM in Osnabrück besser lief als zuletzt
In der Tabelle der 2. Bundesliga hat der Sieg des 1. FC Magdeburg im Kellerduell gleich erfreuliche Auswirkungen. Aber ist der Knoten jetzt wirklich geplatzt?
Magdeburg/Osnabrück – Große Euphorie verbreitete Christian Titz nach dem Sieg seines 1. FC Magdeburg beim VfL Osnabrück am Samstag nicht. Das 2:0 im Kellerduell beendete die Negativ-Serie von zuletzt acht Ligaspielen für den FCM, was der Trainer aber nicht überbewerten wollte.
"Es freut mich, dass wir mal wieder gepunktet haben", sagte der Trainer nach Spielende an der Bremer Brücke: "Aber es zeigt, was ich schon vorher gesagt habe: Dass wir in den letzten Wochen konstant aufgetreten sind."
Titz hatte die Situation stets als Ergebniskrise, nicht als Leistungskrise bewertet. Entsprechend bewahrte er die Ruhe und war überzeugt, dass sich Erfolge mit seinem offensiven Spielstil zwangsläufig wieder einstellen würden.
In Osnabrück wurde der Trainer in seiner Sicht zumindest vorerst bestätigt. "Heute waren nur zwei Dinge anders: Hinten haben wir kein Tor bekommen und vorne haben wir sie verwandelt", sagte Titz kurz und knapp über den Auswärtssieg.
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Doch gab es tatsächlich ein paar Dinge, die am Samstag beim 1. FC Magdeburg besser liefen als zuletzt.
1) Keine individuellen Fehler
Patzer in der Abwehr kosteten den FCM in dieser Saison schon reichlich Punkte. In Osnabrück blieb die Defensive nahezu fehlerfrei. Die starken Innenverteidiger Daniel Heber und Cristiano Piccini verdienten sich ein Extralob ihres Trainers ("Beide waren gut im In-Fight drin").
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Generell gefiel Titz die Abwehrarbeit seines Teams: "Wir haben wenig Chancen zugelassen." Erstmals seit August spielte der FCM wieder zu null. Da reichten dann offensiv einige gute Momente der individuell hoch veranlagten um Baris Atik, um das Spiel zu entscheiden.
2) Das nötige Spielglück
In Minute elf hatte Osnabrücks Erik Engelhardt eine riesige Lücke in Magdeburgs Abwehr gefunden und stand plötzlich frei vor dem Tor. Dort traf der Stürmer aber die falsche Entscheidung und vergab die frühe Führung. Diese hätte die Aufgabe für den FCM deutlich erschwert, denn der VfL stand ohnehin defensiv kompakt und lauerte auf Konter.
So ging der FCM nach der Pause selbst in Führung und hatte die Partie anschließend bemerkenswert souverän im Griff. "Ich weiß, wie wichtig es ist, dass du das 1:0 erzielst. Dann fallen dir viele Dinge leichter", sagte Titz.
3) Der richtige Gegner
Der VfL ist das Tabellenschlusslicht der 2. Bundesliga – und er spielte auch so. "Wir haben es über 90 Minuten nicht hinbekommen, die gewünschte Gefahr auszustrahlen", sagte ein ernüchterter Interimstrainer Martin Heck über den Auftritt seiner Mannschaft.
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In Halbzeit eins hatte Osnabrück noch seine Szenen, nach der Pause war die Leistung aber enttäuschend. Das Tor von Baris Atik zum 1:0 brach den Widerstand der Gastgeber komplett, Osnabrück kam nicht mehr zurück und machte es dem FCM damit deutlich einfacher als zuletzt Gegner wie Hamburger SV oder Hansa Rostock.
1. FC Magdeburg verschafft sich Luft im Tabellenkeller
In der Tabelle hatte der FCM-Sieg im Kellerduell gleich Auswirkungen: Drei Punkte Vorsprung hat der Club nun wieder auf den Relegationsplatz, sogar acht auf einen direkten Abstiegsplatz. Aber war das schon die Wende zu erfolgreicheren Zeiten beim 1. FC Magdeburg?
"Wir wünschen uns das alle", sagte Trainer Titz und Baris Atik ergänzte am MDR-Mikrofon: „Ich hoffe, dass der Knoten geplatzt ist. Das ist auch unser Anspruch."
Doch weiß der Matchwinner, dass ein Sieg noch keine Serie ist und weitere Erfolge hermüssen: "Heute ist es gelungen, aber darauf dürfen wir uns nicht ausruhen."
Trainer Titz nimmt aber eine wichtige Erkenntnis mit ins kommende Heimspiel gegen den 1. FC Kaiserslautern am Samstag (20.30 Uhr live bei Sport1 und Sky): "Wir haben gezeigt, dass wir die Qualität haben, Spiele zu entscheiden." Das war der wohl wichtigste Unterschied im Vergleich zu den erfolglosen Vorwochen.