FCM-Angreifer erlöst sich selbst Rollentausch im Sturm: Luca Schulers Knoten platzt in Osnabrück
In ungewohnter Rolle hat Luca Schuler seine Torflaute beim 1. FC Magdeburg beendet. Auch Trainer Titz hatte daran seinen Anteil.
Osnabrück/Magdeburg – In festgefahrenen Situation empfiehlt sich manchmal Veränderung. Das dachte sich wohl auch Christian Titz in der Krise des 1. FC Magdeburg. Im Kellerduell beim VfL Osnabrück tauschte der Trainer erstmals in dieser Saison die Sturmbesetzung – mit nachhaltigem Erfolg.
Alle 13 vorherigen Saisonspiele hatte Luca Schuler in der Startelf gestanden. Beim 2:0-Sieg des FCM beim VfL Osnabrück nahm der 24-Jährige erstmals auf der Bank Platz. Der frisch von einer Verletzung zurückgekommene Luc Castaignos, bislang Top-"Joker" beim FCM, bekam den Vorzug.
Es wurde aber nicht das Spiel des Niederländers, der in seinen 67 Einsatzminuten blass blieb, zwei Chancen vergab und nur neun Ballkontakte hatte (Magdeburg-Blau-Weiß-Note 4,5). Dafür aber das von Luca Schuler.
1. FC Magdeburg: Luca Schuler trifft nach acht Partien endlich wieder
Zuletzt hatte der Angreifer am 2. September getroffen, spielte seitdem engagiert, aber höchst unglücklich. Acht Partien dauerte seine Torflaute an, am Samstag in Osnabrück brauchte er keine drei Minuten, um diese zu beenden.
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Kurz nach einer Einwechslung schoss er einen Freistoß von Baris Atik ins lange Eck - 2:0 für den FCM, die Entscheidung in diesem so wichtigen Kellerduell.
"Es war einer der ersten Ballkontakte und es fühlt sich sehr gut an, dieses Tor erzielt zu haben", sagte Schuler anschließend, es dürfte eine Untertreibung gewesen sein. Dem Stürmer müssen Zentnerlasten von den Schultern gefallen sein, jedenfalls spielte er anschließend wie aufgedreht und hätte bei einer Großchance sogar noch Saisontor Nummer sechs nachlegen können.
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"Von seinen zwei Großchancen war das die schwierigere", sagte Trainer Titz über das Tor seines Angreifers: "Den hat er richtig gut getroffen." Wie wichtig das Tor nicht nur für das Team war, wusste natürlich auch der Coach: "Das ist einfach nur schön, dass er sich heute belohnt hat. Es ist wichtig für ihn, dass der Knoten geplatzt ist."
FCM: Christian Titz sieht sich bei Luca Schuler bestätigt
Titz hatte mit seinem Stürmer-Tausch daran einen Anteil. "Wir wollten Luca mit seiner Wucht und Geschwindigkeit bringen, wenn der Gegner etwas ermüdet ist", schilderte Titz seinen Matchplan, der aufging.
Der FCM-Trainer hatte Schuler in dessen Formkrise stets gestärkt und auf dessen Qualitäten verwiesen. Das zahlte sich am Samstag in Osnabrück aus. "Ich hoffe, dass ich daran jetzt anknüpfen kann", sagte Schuler erleichtert.
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Castaignos oder Schuler? Der FCM muss in den kommenden Spielen die Sturmfrage mit viel Fingerspitzengefühl lösen. "Wir haben mit Luc einen zweiten guten Stürmer. Das ist ein Vorteil, wenn wir so reagieren können", sagte Titz über die Situation im Angriff.
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So richtig glücklich wird Luca Schuler mit der Rolle als Einwechselspieler nicht, akzeptiert diese aber mit Blick auf den Konkurrenzkampf im Kader. "Luc hatte in den vergangenen Tagen sehr gut trainiert, wir sprechen viel miteinander", lobte der 24-Jährige seinen Konkurrenten. Sein Anspruch sei es aber natürlich, so viel wie möglich zu spielen.
Immerhin wies Schuler in Osnabrück nach, dass er auch als "Joker" funktioniert. Castaignos hingegen wartet noch auf sein erstes Saisontor als Startelf-Spieler. Vielleicht gelingt dem 31-Jährigen dies ja schon kommenden Samstag im Heimspiel des FCM gegen den 1. FC Kaiserslautern?
Das ging allerdings nur, wenn Trainer Titz nicht wieder das Gefühl hätte, etwas an seiner Sturmbesetzung ändern zu müssen.