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Nur ein Torschuss gegen Nürnberg FCM-Doppelspitze mit Luc und Luca – ein gescheitertes Experiment?

Der 1. FC Magdeburg erlitt eine 0:1-Niederlage gegen den 1. FC Nürnberg. FCM-Cheftrainer Christian Titz probierte sich aus und schickte die volle Offensiv-Power aufs Feld. Ein Versuch, der nach hinten losging.

Von Nico Esche 03.10.2023, 06:27
Luca Schuler (l.) und Luc Castaignos vom 1. FC Magdeburg starteten diese Saison gegen den 1. FC Nürnberg das erste Mal gemeinsam.
Luca Schuler (l.) und Luc Castaignos vom 1. FC Magdeburg starteten diese Saison gegen den 1. FC Nürnberg das erste Mal gemeinsam. Fotos: IMAGO / Zink, Christian Schroedter | Montage: Nico Esche

Magdeburg - Das Spiel des 1. FC Magdeburg gegen den 1. FC Nürnberg (0:1), es sollte der spielerisch vorläufige Tiefpunkt in dieser Saison werden für den FCM. Hielt die Titz-Elf in der ersten Halbzeit noch mit den Nürnbergern mit, brach die Leistung nach Wiederanpfiff ein. In der Defensive zu wackelig, in der Offensive ungewohnt harmlos. Lag es an der Taktik?

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Christian Titz gilt als Taktikfuchs, einer, der den Gegner mit seinem System auf die Nerven gehen und immer wieder überraschen kann und dessen Einwechslungen, vor allem in dieser Saison, einschlagen. Die Angriffspower seiner Elf, gefürchtet von der Zweitliga-Konkurrenz. Doch, hat sich Titz dieses Mal verhoben?

"Das hat heute nicht so funktioniert, wie wir uns das vorgestellt haben.“

Christian Titz, Cheftrainer 1. FC Magdeburg

FC Magdeburg mit Doppelspitze gegen Nürnberg

Versuch macht klug, lautet ein Sprichwort. Christian Titz testete – und scheiterte. Von Beginn an setzte er gegen die Nürnberger auf eine Doppelspitze: Luc Castaignos und Luca Schuler im Sturm. Hinter den beiden lief Offensivtank Ahmet ‚Amo‘ Arslan das erste Mal in der Startelf auf. Dreifache Angriffspower gegen die Franken.

Wer mag es Titz verdenken? Luca Schuler startete überragend in diese Saison, schoss in sechs Pflichtspielen fünf Tore, war ein permanenter Unruheherd, eiskalt im Abschluss. Luc Castaignos drehte in den vergangenen zwei Partien mächtig auf nach seinen Einwechslungen, erst recht gegen den SC Paderborn, wo er binnen kürzester Zeit fast das Spiel drehen konnte und zumindest den Ausgleichstreffer erzielte.

Beide Stürmer empfohlen sich für die Startelf. Doch am Ende standen sich beide gefühlt gegenseitig auf den Füßen. Spielte der FCM gegen den FCN in der ersten Halbzeit noch mit einem unüblichen 4-4-2, mit einer Luc/Luca-Spitze, tauschte Titz nach der Pause, zurück zum gewohnten System.

FCM-Cheftrainer Christian Titz erklärte nach dem Nürnberg-Spiel das Modell dahinter: „Die Idee war, dass wir mit Amo einen Spieler hereinbringen, der die Acht überlagert, die war auch in der ersten Halbzeit regelmäßig frei“, sagte der Trainer auf der Pressekonferenz. Weiter: „Dass wir dann mit zwei Stürmern, die eng und mal breit stehen, auf die Außenverteidiger spielen wollen.“

Titz resümierte: „Wir wussten, dass wenn wir mit Luc spielen, dass wir trotzdem noch auf der letzten Linie Geschwindigkeit mit Luca benötigen. Aber das hat heute nicht so funktioniert, wie wir uns das vorgestellt haben.“

FCM mit nur einem Torschuss gegen FCN

War es das mit der Idee einer Doppelspitze? In der gesamten Partie brachte der FCM keinen einzigen gefährlichen Schuss aufs gegnerische Tor. Obwohl die „Größten der Welt“ in dieser Saison doch eigentlich als extrem offensivstark gelten (17 Tore in acht Spielen, Rang zwei hinter Hannover 96). Bezeichnend: Luca Schuler musste nach 60 Minuten gehen, für ihn kam der Defensive Daniel Elfadli.

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Die Niederlage alleine an den beiden Stürmern festzumachen, erscheint trotzdem als nicht ganz korrekt. Der gesamten Mannschaft fehlte es vor allem in der zweiten Halbzeit oft an Präzision, Zweikampfstärke und Ballkontrolle, um entscheidend in das Spiel eingreifen zu können. Das System mit zwei Stürmern in der Spitze wird dennoch wohl fürs Erste das bleiben, was es war: ein Experiment.