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  5. KSC - FCM: Was war gut, schlecht und auffällig beim 1. FC Magdeburg

Sechs Fragen zur Niederlage Was war gut, schlecht und auffällig beim FCM in Karlsruhe?

Null Punkte für den 1. FC Magdeburg, aber es war nicht alles schlecht beim Spiel in Karlsruhe. Was auffiel, enttäuschte und trotz allem Hoffnung macht.

Von Ben Binkle Aktualisiert: 23.02.2025, 14:17
FCM-Abwehrchef Marcus Mathisen fand kritische Worte für die Leistung seiner Mannschaft in der zweiten Halbzeit gegen den Karlsruher SC.
FCM-Abwehrchef Marcus Mathisen fand kritische Worte für die Leistung seiner Mannschaft in der zweiten Halbzeit gegen den Karlsruher SC. (Foto: imago/Eibner)

Karlsruher/Magdeburg/DUR – Die Niederlage beim Karlsruhe SC am Samstag war ein Dämpfer im Aufstiegskampf für den 1. FC Magdeburg. Was waren die Gründe, was fiel positiv und negativ auf und was sind die Folgen?

Wir beantworten die wichtigsten Fragen zum 1:3 im Wildparkstadion.

Was war gut beim FCM?

Selbst gegen einen passiven Gegner, der extra auf Fünferabwehrkette umgestellt hatte, erspielte sich Magdeburg Chancen und nutze eine davon zur Führung. Das war zuletzt nicht immer so. In Halbzeit eins spielte der FCM ruhig, geduldig und dominant, legte sich den KSC zurecht und traf.

Lesen Sie hier: Die FCM-Einzelkritik gegen den KSC

Darauf kann das Team aufbauen, denn auch in den kommenden Wochen werden sich die meisten Gegner wohl hinten reinstellen, wenn es gegen die spielstarken Magdeburger geht.

Was war schlecht beim FCM?

Die zweite Halbzeit, vor allem aber die letzten 25 Minuten. Mit dem Gegentor zum 1:3 war die Partie entschieden, ein richtiges Aufbäumen blieb aus. Das war bislang anders, wenn Magdeburg in Rückstand lag und ist kein gutes Zeichen.

"In der zweiten Halbzeit haben wir den Kopf verloren", sagte Abwehrchef Marcus Mathisen der "Bild". Der KSC habe es geschafft, die Magdeburger zu "irritieren und frustrieren", befand der Däne: "Die letzten 20 Minuten waren komplettes Chaos."

Was war besonders ärgerlich?

Gelb-Rot für Baris Atik. Waren die zwei Verwarnungen für den FCM-Star nun zwingend, waren es Fehlentscheidungen oder mangelndes Fingerspitzengefühl von Schiedsrichter Sven Jablonski?

Stimmen zum Spiel: Eichner fühlt mit unterlegenem FCM mit

Die Diskussion führt aber in eine falsche Richtung. Wesentlich relevanter für den 1. FC Magdeburg ist die Frage, ob ein erfahrener Spieler wie Atik das nicht souveräner lösen kann. Der 30-Jährige hätte auf die Szene in der Nachspielzeit einfach verzichten können. Aber offenbar saß der Frust tief.

Damit hat er seiner Mannschaft geschadet, und das über das verlorene KSC-Spiel hinaus. Im kommenden Heimspiel gegen Darmstadt 98 sitzt er nun eine Sperre ab, dann geht es für ihn mit vier Gelben Karten auf dem Konto weiter: Die nächste Sperre im Aufstiegsrennen ist also absehbar.

Was fiel noch auf?

Das Fehlen von Alexander Ahl-Holmström. Der defensive KSC wäre ein idealer Gegner für den Schweden gewesen, besonders nach dem Rückstand in Halbzeit zwei. Mit seiner Wucht und körperlichen Präsenz hätte er das FCM-Spiel verändern und die starke Abwehr der Gastgeber mehr beschäftigen können.

Doch fiel der Schwede bekannt verletzt aus, womit Trainer Christian Titz dieses taktische Mittel fehlte. Denn einen anderen klassischen Mittelstürmer gibt der Kader nicht her.

Was macht nach dem Spiel Sorge?

Defensiv hat der FCM zuletzt an Stabilität verloren, das ist nicht zu übersehen. Das Team kassiert einfach zu viele Gegentore, vor allem einfache Gegentreffer nach Ecken oder Ballverlusten.

Dass gegen den KSC gleich vier Außen- und zwei Innenverteidiger fehlten, machte es nicht leichter. "Wenn wir immer drei oder vier Gegentore fangen, machen wir es uns selbst extrem schwer", sagte auch Mathisen.

Was macht trotz allem Hoffnung?

Einiges. Magdeburg spielte nicht schlecht, verlor aber wegen der extremen Effizienz des Gegners. Aus 1,27 Expected Goals machte Karlsruhe drei reale Treffer. Der FCM traf trotz 1,89 Expected Goals hingegen nur einmal.

Die Effektivität vor dem Tor war auswärts in dieser Saison bislang umgekehrt und der Hauptgrund für die starke Bilanz des FCM in fremden Stadien. Nun kam es mal anders, das passiert eben im Fußball.

Nicht jede Woche hat der Gegner einen Ausnahmekönner wie Marvin Wanitzek in seiner Reihe, der Spiele alleine entscheiden kann. Beim KSC-Sieg hatte er bei allen drei Toren Füße oder Kopf im Spiel.

Die Offensivpower des 1. FC Magdeburg ist aber nach wie vor eine Waffe, auch wenn gegen Karlsruhe "nur" ein Tor erzielt wurde. Es darf berechtigt gehofft werden, dass demnächst wieder mehr Tore fallen, wenn die Mannschaft ihrem mutigen Stil treu bleibt.