Ex-FCM-Spieler Schuler über pfeifende FCM-Fans: "Die haben nicht richtig zugehört"
Luca Schuler traf einst für den 1. FC Magdeburg. Gegen seinen Ex-Klub gab er am Freitag sein Comeback im Trikot von Hertha BSC - und netzte ein. Was der Stürmer über seine Rückkehr nach Magdeburg sagte.
Magdeburg/DUR – Selten haben Zuschauer in den vergangenen Jahren ein so lautes Pfeif-Konzert in der Avnet-Arena gehört, wie in der 73. Spielminute: In der Partie zwischen dem 1. FC Magdeburg und Hertha BSC kam Luca Schuler für die Berliner auf den Rasen. Ebenjenen Ex-Magdeburger (78 Spiele, 23 Tore), der mit manchen seiner Aussagen große Empörung in der FCM-Fangemeinde auslöste.
Und wie der Fußball eben manches Mal seine Geschichten schreibt, war es Luca Schuler, der mit seinem Kopfball den Deckel auf die Partie machte – der Club verlor nach Führung mit 1:3.
Herthas Schuler trifft gegen Ex-Klub FCM
Früh nach Wiederanpfiff ging der 1. FCM durch ein Tor von Mo El Hankouri in Führung. Es folgte unwesentlich später der Doppelschlag der Herthaner. Der FCM erhöhte den Druck, in der Luft lag der Ausgleich auf das 2:2. Es sollte anders kommen.
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BSC-Cheftrainer Christian Fiél wechselte Luca Schuler ein. Der Stürmer wechselte im Sommer vom FCM zur Hertha. Dort kämpfte er lange mit einer Torflaute, wurde vom Stammspieler zum Reservisten. Seinen ersten Treffer seit drei Monaten gelang ihm: ausgerechnet gegen den Ex-Klub.
"Abendspiel, volle Hütte, das war hier schon immer geil. Ich habe mich wahnsinnig gefreut, meine alten Mannschaftskollegen wiederzutreffen“, sagte er nach dem Spiel dem "MDR“. "Es war eine schöne Sache mit der Einwechslung und dem Sieg und dass ich getroffen habe“.
Schuler nach Pfiffen: "Stehe ich drüber"
Viele FCM-Fans werden das wohl anders sehen. Nicht nur wegen der Niederlage. Schuler hat keinen guten Stand bei vielen Magdeburger Anhängern. Dieser Unmut brach sich durch laut gellende Pfiffe Bahn, die bei Schulers Einwechslung durchs Stadion hallten.
Den Betroffenen darauf angesprochen, erwiderte er: "Ich habe das in der Form so erwartet. Ich hatte hier ganz tolle, erfolgreiche drei Jahre.“ Und ergänzte: "Die, die gepfiffen haben, mein Gott, ich glaube, ich weiß, wieso, weshalb, warum. Ich glaube, die haben das damals nicht richtig verstanden, hatten auch nicht richtig zugehört. Aber da stehe ich drüber.“
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Rückblick: Noch im Trikot vom 1. FCM sagte der Stürmer in einem Interview: "Jedem, dem das nicht gefällt und glaubt nach fünf Minuten pfeifen zu müssen, kann gerne in ein anderes Stadion gehen“. Vorausgegangen war eine Pleite-Serie von drei verlorenen Spielen, darunter das 0:7 gegen den Karlsruher SC.
Das darauffolgende Heimspiel verlor der FCM dann auch noch 0:3 gegen Hannover 96, woraufhin einige wenige Pfiffe von den Heimrängen kamen. Offenbar ganz zum Unmut von Schuler, der sich zu seiner Aussage hinreißen ließ. Viele Fans fassten das als Affront auf.
Nicht einmal ein Jahr später köpft Schuler im Trikot von Hertha BSC das entscheidende 1:3, und das kurz vor Abpfiff. Sein Jubel: gediegen. Obwohl sein Tor so wichtig für die zuletzt strauchelnden Herthaner und auch für ihn selbst war.