Leistung, Kader, Moral Das fällt auf! Die fünf wichtigsten Erkenntnisse der FCM-Hinrunde
Die Hinrunde der Saison 2023/24 ist für den 1. FC Magdeburg Geschichte. Das sind die größten Erkenntnisse nach 17 Spieltagen im Überblick.
Magdeburg – Freud und Leid liegen im Fußball dicht beieinander. Auf Siege folgten beim FCM Niederlagen, manche so bitter wie schmerzvoll. Nach dem Ende der Hinrunde fasst Magdeburg Blau-Weiß die fünf größten Erkenntnisse über den 1. FCM zusammen.
1. Der 1. FC Magdeburg kann 2. Bundesliga
Ja, der 1. FC Magdeburg steht nur mit einem dünnen Polster von drei Punkten vor dem Relegationsplatz und sechs Zählern vor einem Abstiegsplatz in der 2. Bundesliga. Und es ist auch richtig, dass der FCM eine insgesamt durchwachsene Hinrunde in dieser Saison hinlegte. Trotzdem gehört er ins Unterhaus!
Verlor die Titz-Elf, dann bis auf eine Ausnahme mit nur einem Tor Unterschied. Gegen Hertha, Fürth und Karlsruhe zeigten die Kicker vom FCM große Moral, kämpften sich immer wieder zurück. Kaum eine Mannschaft spielt zudem so attraktiven Fußball wie der Club – eine klare Aufwertung der 2. Liga. Der Klassenerhalt wird schwer, er ist aber machbar. Verstecken muss sich der FCM in der Rückrunde jedenfalls vor keinem Team.
2. Der 1. FCM kann nur eine gute Halbzeit
Es scheint beinah wie ein Naturgesetz: Spielt der FCM eine gute erste Halbzeit, lässt er in der zweiten Hälfte nach – oder umgekehrt. Gegen den 1. FC Nürnberg hielt man gut gegen, nur Sekunden nach Wiederanpfiff schoss Nürnbergs Felix Lohkemper das Goldene Tor. Ähnlich wie gegen Fortuna Düsseldorf am letzten Spieltag der Hinrunde.
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Anders: Gegen Kaiserslautern stand es zur Halbzeit 1:1. In der zweiten Hälfte drehte der FCM auf, netzte gleich dreimal ein und gewann. Woher diese Diskrepanz rührt? Manche werfen dem Team Arroganz vor, Unkonzentriertheit oder fehlende Moral. Doch das ist kurzsichtig. Immerhin bewiesen die Spieler ein ums andere Mal ihre durchaus starke Mentalität.
3. Der FCM braucht dringend Verstärkung
Der Kader ist breit aufgestellt und auf vielen Positionen solide bis gut besetzt. Doch das wird nicht reichen. Es müssen Neuzugänge an die Elbe geholt werden – im besten Fall Spieler, die sofort weiterhelfen können, auch wenn sie etwas Geld kosten.
Nur auf den Nachwuchs zu setzen, könnte dem Verein auf die Füße fallen. FCM-Boss Otmar Schork weiß das, er holte Spieler wie Cristiano Piccini und Herbert Bockhorn aus der Vereinslosigkeit, sie verstärkten den Kader schnell. Will der Club den Klassenerhalt schaffen, braucht es auf den dünn besetzten Positionen in der Außenverteidigung und dem Mittelsturm frisches Blut.
4. Verbesserung der FCM-Trainingsverhältnisse
Mit frischen Kräften einhergehend braucht der Verein möglichst zügig auch ansprechende Trainingsverhältnisse am Heinz-Krügel-Platz. Potenzielle Spieler wollen nicht nur mit Geld, Zweitligaatmosphäre und Fanmassen gelockt werden. Auch das „täglich Brot“ muss stimmen.
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Teils marode Übungsplätze und in die Jahre gekommene Infrastruktur haben das Potenzial, Spieler abzuschrecken – sie gehen dann, zugespitzt formuliert, eben nach Paderborn oder Kaiserslautern. Das Problem hat der Verein im Auge, in den kommenden Monaten soll nachgebessert werden. Ein Baustein, um sich in der 2. Bundesliga auch künftig festzusetzen.
5. FCM-Fans stehen hinter ihrem Verein
Es war abzusehen, dass der FCM seine MDCC-Arena in der 2. Bundesliga eher gefüllt bekommt als noch zu Drittligazeiten. Dass die Fans aber in Massen ins Stadion ziehen, ob in Magdeburg oder auswärts, beeindruckt.
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Zigtausend FCM-Fans pilgerten nach Gelsenkirchen, Hamburg und Hannover. Die „Größten der Welt“ locken zu Heimspielen im Schnitt über 25.000 Menschen in die Arena und damit mehr als mancher Bundesligist. Und das selbst nach der Acht-Spiele-sieglos-Serie des FCM. Chapeau!