Fazit zur Sommervorbereitung Wie gut ist der 1. FCM für die Saison gerüstet?
Nur noch wenige Tage bis zum Saisonstart vom 1. FC Magdeburg in der 2. Bundesliga. Magdeburg Blau-Weiß wirft einen Blick auf die Sommervorbereitung, die für den Club nahezu perfekt verlief.
Magdeburg/DUR – Die Sommervorbereitung für die dritte Zweitliga-Saison des 1. FC Magdeburg geht zu Ende. Viele Spieler verließen den Verein, andere neue Gesichter stießen hinzu. In den zahlreichen Testspielen bildete sich schon früh eine Truppe mit Startelf-Charakter.
Auch das lange währende Drama um Ahmet Arslan beendete der 1. FC Magdeburg pünktlich zum Saisonstart. Und das wohl ganz im Sinne von Arslan selbst, der erst unter lauten Fanfaren zum FCM kam, dort aussortiert, später ausgeliehen und dann abgeschrieben wurde – und am Ende in Rot-Weiss Essen einen neuen Verein fand.
FCM-Trainer Titz: Das Prinzip "Leistung"
Vor allem interessant dürfte für viele sein, ob die neuen Spieler beim Club die verabschiedeten ersetzen können. Wie schlagkräftig die Truppe von Christian Titz ist, zeigte sich in den Testspielen. Auffällig: Der Cheftrainer experimentierte wenig und setzte auf viele Neuzugänge in der Startelf.
Gleich drei gänzlich neue Akteure spielten sich in einer vorübergehenden Stammelf fest: Philipp Hercher, Marcus Mathisen und Martijn Kaars.
Bei den beiden letztgenannten war das wenig verwunderlich. Auf ihren Position herrschte nach den Abgängen von Daniel Elfadli auf der „Sechs“ und Luca Schuler und Luc Castaignos im Sturmzentrum gähnende Leere. Zudem kamen beide mit vielen Vorschusslorbeeren an die Elbe, Mathisen wurde jüngst sogar zum Vizekapitän ernannt.
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Anders bei Hercher. Der Rechtsaußen, der jahrelang mit Verletzungspech kämpfte, bekam den Vorzug vor Herbert Bockhorn; der erst Stammkraft war, dann vom Verein verabschiedet wurde und am Ende doch beim FCM blieb. Bockhorn fiel in den wenigen Einsätzen bei Testspielen im Sommer nur selten auf. Im Gegensatz zu Hercher. Der Ex-Lauterer startete meist von Beginn an und zeigte eine auffällig gute Leistung.
Titz gilt als Trainer, der nach dem Leistungsprinzip aufstellt. Klassische Trainer-Lieblinge gibt es nicht beim Club. Ob Neuzugang oder altgedienter Veteran: Wer nachlässt, muss schmoren – auf der Bank oder auf der Tribüne, Titz ist da schmerzfrei.
Was sich unter anderem auch an der Personalie Tobias Müller zeigt. Der frühere FCM-Kapitän und Winter-Rückkehrer war in der Rückrunde direkt gesetzt. Seine Wirkung zeigte sich sofort: Die Gegentor-Flut aus der Hinserie wurde bis auf das KSC-Desaster abgestellt, selten zuvor kassierte der Verein so lange anhaltend so wenig Gegentreffer.
Dann bekam Müllers Leistung im letzten Saison-Viertel einen leichten Knick. Das Ergebnis: In der Vorbereitung übernahm Jean Hugonet auf der Müller-Position.
Freilich, in der sogenannten A-Elf vom 1. FCM kann sich immer etwas verändern. Dennoch spielte sich im Sommer eine Mannschaft ein, an der Titz kurz- und mittelfristig wenig rütteln wird. Auch, weil diese elf Mann in der Vorbereitung nicht nur erfolgreichen, sondern zudem attraktiven Fußball spielten.
1. FC Magdeburg fast ungeschlagen durch die Vorbereitung
Insgesamt neun Test-Spiele absolvierte der Club im Sommer. Geschlagen geben musste er sich erst beim letzten Match gegen die schlagkräftige Truppe von Fußballlegende Andrea Pirlo, Sampdoria Genua (2:4). Dort trat allerdings nur eine Magdeburger B-Elf an – kein einziger dieser Spieler wird wohl zum Ligastart gegen die SV Elversberg in der Startelf stehen.
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Abgesehen von den üblichen Torfestivals gegen unterklassige Teams wie SV Blau-Weiß Loburg (24:0) zeigte der FCM gegen namhafte Konkurrenz die Zähne. Den Schweizer Erstligisten FC Zürich besiegte die A-Elf vom Club problemlos mit 4:0, Bundesligist VfL Bochum trotze man ein 1:1-Unentschieden ab.
Den englischen Zweitligisten Norwich City besiegte der FCM mit 1:0. Drei Gegner, die von der Qualität her problemlos in der 2. Bundesliga spielen könnten oder es buchstäblich darüber hinaus tun.
FCM: Mit Zuversicht in die kommende Saison
Das weckt Zuversicht bei den Fans. Was nicht von ungefähr kommt, immerhin trainiert der Magdeburger Kader in der aktuellen Konstellation fast den kompletten Sommer lang zusammen, was absolut förderlich ist. Nur Aleksa Marusic fällt ein wenig heraus; der zehnte Neuzugang schloss sich erst vor wenigen Tagen dem Team an.
Auch praktisch: Der FCM musste während der Vorbereitung im Sommer so gut wie keine verletzten Spieler beklagen, Langzeitverletzte kamen nach und nach wieder zurück ins Training. So ist der wichtige Mo El Hankouri nach dreimonatiger Pause pünktlich zum Ligastart sogar ein Startelfkandidat.
Die Umstände der Sommervorbereitung waren für den 1. FC Magdeburg so gut wie perfekt. Damit kann die Saison starten.