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  5. Zweitliga-Transfercheck: Nürnberg verdient Millionen, Kaiserslautern rüstet auf

Transfervergleich FCK rüstet auf: So verstärkte sich die FCM-Konkurrenz im Winter

Millionensummen wechselten die Vereine, ebenso dutzende Spieler. So bereiten sich die Vereine in der 2. Bundesliga vor. Magdeburg Blau-Weiß gibt einen Überblick über die Winter-Transfers 2024/25.

Aktualisiert: 04.02.2025, 14:49
Faride Alidou (l.) ist einer der hochkarätigen Zugänge beim 1. FC Kaiserslautern..
Faride Alidou (l.) ist einer der hochkarätigen Zugänge beim 1. FC Kaiserslautern.. (Foto: imago/Jan Huebner)

Magdeburg/DUR – Zwischen Herbstmeister 1. FC Köln und dem 1. FC Nürnberg auf Rang zehn liegen aktuell nur neun Punkte Abstand: Das Aufstiegsrennen in der 2. Bundesliga verspricht, spannend zu werden!

Nach Ende des Deadline-Days schauen wir auf die bisherigen Wintertransfers der zehn Top-Teams: Wer hat sich verstärkt, wer nicht?

1. FC Köln

Im Stile eines Herbstmeisters, Aufstiegsfavoriten und langjährigen Erstligisten agierte der FC auf dem Transfermarkt. In Jusuf Gazibegovic kam ein Rechtsverteidiger von Champions-League-Teilnehmer Sturm Graz, dann legte Köln noch mit Innenverteidiger Joel Schmied vom FC Sion nach.

Kostenpunkt für beide: 4,5 Millionen Euro Ablöse. Eine echte Hausnummer und eine klare Ansage an die Konkurrenz, dass der FC im Hintergrund schon an seinem Bundesliga-Kader für die kommende Saison bastelt. Weiter verstärkten die Kölner ihren Kader zudem mit Angreifer Imad Rondic vom polnischen Erstligisten Widzew Lodz.

Der aktuelle Ligaprimus verlor mit Jonas Urbig ein großes Torwart-Talent an Bayern München. Rund zehn Millionen Euro soll der Rekordmeister für den 21-Jährigen auf den Tisch gelegt haben. Zum Ausgleich fand Köln Ersatz von in Person von Anthony Racioppo, der per Leihe aus Hull City kam.

Abgegeben wurden außerdem Reservisten wie Sargis Adamyan, Rasmus Carstensen oder Florian Dietz sowie Eigengewächs Meiko Wäschenbach, der die Rheinmetropole gen Süden verließ künftig für den Karlsruher SC auflaufen wird.

Karlsruher SC

Das tat weh: Der KSC verlor den Toptorschützen der 2. Bundesliga im Winter. Budu Zivzivadze schloss sich dem 1. FC Heidenheim an. So muss die Lücke, die der Georgier (zwölf Saisontore) hinterlässt, erst einmal mit vorhandenem Personal gestopft werden. Es ist eine erhebliche Schwächung für den Tabellenzweiten.

Vom Bundesligisten von der Ost-Alb kam im Gegenzug Mikkel Kaufmann zum KSC und das per Leihe. Es ist eine Rückkehr, bereits in der Saison 2022/23 spielte er für die Badener und erzielte in 32 Pflichtspielen zehn Tore und legte zehnmal auf.

Mit Meiko Wäschenbach ergänzt ein Talentspieler den KSC, Zwei-Meter-Riese Mustafe Abullahu, der von albanischen Erstligisten KF Tirana kam, soll künftig auf der Torhüterposition Stimmung machen. Beide kamen auf Leihbasis.

Verlassen hat den KSC nur Mittelfeldmann Noah Rupp, der sich dem Schweizer Verein FC Stade Lausanne Ouchy angeschlossen hat.

Hamburger SV

Mit Alexander Rössing-Lelesiit kam ein Offensivtalent vom Lilleström SK und mit Aboubaka Soumahoro ein junger Abwehrspieler vom FC Paris an die Elbe. Beide gelten als Investment in die Zukunft.

Auch dem HSV angeschlossen hat sich Adedire Mebude von KVC Westerlo, der per Leihe kam und den verletzten Bakery Jatta ersetzen soll.

Anssi Suhonen wurde nach Regensburg verliehen, Sturmtalent Otto Stange rückte derweil fest zu den Profis auf. Fortuna Düsseldorf wiederum lotste HSV-Verteidiger Moritz Heyer nach Westdeutschland, er ging ablösefrei. Lucas Perrin wurde von den Hamburger an den belgischen Erstligisten Cercle Brügge verliehen.

Allesamt keine fundamentalen Transfers. Für Neu-Trainer Merlin Polzin liegt der Fokus darauf, endlich die gewaltige Qualität des teuren Kaders auf den Platz zu bringen.

SV Elversberg

Die wichtigste Personalie bei den Saarländern ist ein Nicht-Transfer. Der von 1899 Hoffenheim ausgeliehene Fisnik Asllani bleibt bei der SVE, um den 21 Jahre alte Shootingstar (zehn Tore, fünf Vorlagen) hatte es Wechselgerüchte gegeben. Die SVE will den Stürmer aber nicht abgeben.

Geholt wurde zudem in Younes Ebnoutalib (21) ein hoffnungsvolles Sturmtalent aus der Regionalliga. Abgänge gab es bei den Saarländern in diesem Winter nicht.

1. FC Magdeburg

Zwei Wintertransfers gönnte sich der 1. FCM. Der eine heißt Alexander Ahl-Holmström und ist Mittelstürmer. Zwar ruhen auf dem Schweden große Hoffnungen, doch ist er noch hintendran, nicht richtig fit und hat mit Martijn Kaars einen derzeit übergroßen Konkurrenten auf der "Neuner"-Position.

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Am Deadline-Day verkündete der 1. FCM den Zugang von Patric Pfeiffer. Der großgewachsene Innenverteidiger soll die Lücke schließen, die Andi Hoti hinterlassen hatte. Ob er eine Chance auf einen Startelfeinsatz bekommt, wird sich bei dem Leihspieler zeigen müssen - Chance hat er nur bis Ende der Saison, dann wird er wohl wieder zum Heimatverein FC Augsburg zurückkehren.

Auf der anderen Seite verlor der FCM bislang keinen Stammspieler. Der Weggang von Top-"Joker" Tatsuya Ito tat sicher mehr weh als die Leihe von Andi Hoti, Zudem ging Robert Leipertz, ebenfalls per Leihe, zum SSV Ulm. Abgänge, die der Club mit seinem breiten Kader aber gut kompensieren kann. 

SC Paderborn

Als eine Art "Geheimfavorit" ging der SCP im Aufstiegsrennen an den Start. Nachdem Trainer Lukas Kwasniok zum Ende der Hinrunde erstaunlich scharf die Qualitätsfrage gestellt und Kracher-Zugänge gefordert hatte, hat der Verein reagiert.

In Marvin Mehlem wurde ein Top-Spieler von Hull City ausgeliehen, der in der Vorsaison noch starke Leistungen für Darmstadt 98 in der Bundesliga gezeigt hatte. Auch Rechtsaußen soll Casper Terho den SCP voranbringen, der Finne kam auf Leihbasis vom belgischen Spitzenklub Union Saint-Gilloise. Zusammen haben die beiden einen Marktwert von 4,3 Millionen Euro – ziemlich viel für die 2. Bundesliga.

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Ambitionen haben die Ostwestfalen. Kein Wunder also, dass der bei Erstligist Bochum aussortierte Keeper Manuel Riemann zum SCP wechselte und nicht zu einem anderen Spitzenverein. Er füllt die Lücke, die Pelle Boevink (ging fest zum FC Ingolstadt) als Nummer eins hinterlässt, kassierte aber im zweiten Spiel eine Rote Karte.

Doch die Paderborner verzeichneten auch einige Abgänge. David Kinsombi spielt bis Saisonende bei Preußen Münster. Auch per Leihe ging Nachwuchskicker Mika Baur, der in die 2. Liga zu Aufstiegsaspirant Dynamo Dresden ging. Die dritte Leihe, die den SCP verlässt, heißt Koen Kostons, der bis Sommer 2025 nach Belgien geht.

Hannover 96

Mit einem neuen Trainer – André Breitenreiter übernahm für Stefan Leitl – gingen die Niedersachsen in die Rückrunde. Der Aufstieg bleibt das Ziel, dafür bekam Breitenreiter auch neues Personal.

Kenneth Schmidt kam auf Leihbasis vom SC Freiburg aus der Bundesliga. Für mehr Aufsehen sorgte aber die Verpflichtung von Boris Tomiak. Der war beim 1. FC Kaiserslautern Führungsspieler und wechselte nun die Seiten.

Kurz vor Transferschluss rüsteten die Rothemden auf und holten sich Rabbi Matondo von den Glasgow Rangers und Noel Aseko Nkili von Bayern München II. Der Ex-Schalker Matondo soll künftig die Flügel bespielen, Nkili ist mit seinen 19 Jahren ein klassischer Perspektivspieler.

Fortuna Düsseldorf

Die Formkurve zeigte zuletzt nach unten, die Fortuna reagierte im Winter mit leichten Kaderkorrekturen. Verteidiger Jordy de Wijs und Flügelstürmer Felix Klaus wurden abgegeben und machten Platz für Moritz-Broni Kwarteng.

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Der Ex-Star des 1. FC Magdeburg wurde vom VfL Bochum ausgeliehen und soll das offensive Mittelfeld beleben. Gelingt ihm das wie zu seinen FCM-Zeiten, hat Düsseldorf da einen sehr guten Griff getätigt. Sein Einstand war jedenfalls vielversprechend.

Zudem sicherte man sich die Dienste von HSV-Spieler Moritz Heyer, der ablösefrei wechselte. Verliehen haben die Fortunen in diesem Winter Noah Mbamba (FCV Dender EH) und den 20-jährigen Joshua Quarshie, der bis Saisonende bei Greuther Fürth kicken wird. Zudem lieh Hansa Rostock Mittelfeld-Talent Sima Suso bis Sommer 2025 aus.

1. FC Kaiserslautern

Der Weggang von Stammkraft Tomiak schmerzt die "Roten Teufel". Allerdings merkt man Kaiserslautern wie kaum einem anderen Zweitliga-Topteam an, dass sie für den Aufstieg planen.

Stürmer Ragnar Ache stand bis kurz vor Schluss auf dem Zettel von Como. Der italienische Erstligist wollte für den 26-Jährigen zehn Millionen Euro zahlen. Doch der Deal platzte kurz vor Transferschluss - vielleicht auch, weil Lautern an ihrem Top-Stürmer festhalten wollte.

Mit Grant-Leon Ranos holten die Pfälzer per Leihe einen 21-jährigen Bundesliga-Stürmer (Borussia Mönchengladbach). Auch aus dem Oberhaus wechselte Faride Alidou von Eintracht Frankfurt und Maximilian Bauer und Tim Breithaupt (beide FC Augsburg) zum FCK. Allesamt bleiben bis Saisonende, zusammengenommen haben sie einen Marktwert von fast neun (!) Millionen Euro.

Fürs Tor kam zudem Simon Simoni aus Frankfurt, der aber nur als Nummer zwei oder drei eingeplant ist. Den FCK bis Saisonende verlassen haben Jannik Mause (Greuther Fürth), Dickson Abiama (1860 München) sowie Richmond Tachie (Eintracht Braunschweig).

1. FC Nürnberg

Kein anderer Zweitligist machte in diesem Winter so viel Geld mit Transfererlösen, wie der 1. FC Nürnberg. Den großen Deal machte man mit Stefanos Tzimas, der für imposante 25 Millionen Euro den Verein in Richtung Brighton & Hove Albion verlassen wird – wenn auch erst im Sommer.

Auch die Sachen in Franken gepackt hat U17-Weltmeister Finn Jeltsch, der für zehn Millionen Euro zum VfB Stuttgart gewandert ist. Mit Jens Castrop wurde ein weiteres Talent, in diesem Fall zu Borussia Mönchengladbach verkauft, und das für "nur" drei Millionen Euro. Er geht aber erst im Sommer.

Weitere Abgänge sind Tim Handwerker (Jahn Regensburg), Joseph Hungbo (Wigan Athletic), Kanji Okunuki (Gamba Osaka), Florian Pick (Preußen Münster), Taylan Duman (SV Sandhausen) und Jannik Hofmann (VfB Stuttgart II). Die Leihe von Michal Sevcik (Sparta Prag) wurde nach nur vier Club-Spielen vorzeitig abgebrochen.

Hinzugestoßen zum FCN sind Janis Antiste von Sassuolo Calcio und Eryk Grzywacz (VfL Wolfsburg) und Tim Drexler (TSG Hoffenheim) auf Leihbasis sowie den jungen Kapitän vom SC Verl, Fabio Gruber, für den die Nürnberger eine hohe sechsstellige Ablöse gezahlt haben sollen.

Und was gab es sonst noch so?

Der FC Schalke 04 ließ mit der Verpflichtung von Ex-Liverpool-Keeper Loris Karius aufhorchen. Kurz vor Schluss holte man sich zudem mit Aymen Barkok einen Mittelfeldspieler von Bundesligist Mainz 05 und das ablösefrei sowie Pape Meissa Ba von Grenoble Foot 38. 

Verliehen haben die "Knappen" Steve Noode (SCR Altach), Martin Wasinkski (Jong Genk), Bryan Lasme (Grasshopper Zürich) sowie Ron-Thorben Hoffmann und Lino Tempelmann (beide Eintracht Braunschweig).

Ruhig blieb es bei den Hauptstädtern von Hertha BSC. Einzig einen Abgang verzeichnete man mit Gustav Christensen, der leihweise zum FC Ingolstadt ging.

Vor allem die Abstiegskandidaten waren aktiv auf dem Markt. Jahn Regensburg holte gleich vier Neue, Eintracht Braunschweig fünf und Greuther Fürth sogar sechs. Der SSV Ulm verstärkte sich unter anderem mit Dresdens Oliver Batista Meier und Robert Leipertz vom FCM, Preußen Münster holte unter anderem Ex-Paderborn-Kapitän David Kinsombi in seinen Kader.